„Der OB hat das Zentralbad zur Chefsache gemacht“ Bürger wehren sich gegen das Zentralbad in Dottendorf

Bonn · Die Bürgerinitiative „Kurfürstenbad bleibt“ kämpft weiter gegen den Bau eines neuen Zentralbads in Dottendorf.

Am Freitag haben Richarda Siegert und Elisabeth Schliebitz von der Bürgerinitiative „Kurfürstenbad bleibt“ Stadtkämmerin Margarete Heidler 340 Einwände gegen die Änderung des Flächennutzungsplans eines Geländes in Dottendorf übergeben. Auf dem Gelände will die Stadt von den Stadtwerken Bonn (SWB) ein neues Schwimmbad errichten und betreiben lassen.

Aufgegeben werden sollen dafür das bereits geschlossene Kurfürstenbad in Bad Godesberg und das Frankenbad in der Nordstadt. Im April beim Bürgerentscheid hatte knapp die Hälfte der Bonner, die ihre Stimme abgegeben hatten, zwar für die Rettung des Kurfürstenbades gestimmt. Eine hauchdünne Mehrheit von 51,6 Prozent aber votierte dagegen und sprach sich damit indirekt für ein neues Hallenbad in Dottendorf aus. Seither forcieren die Ratskoalition aus CDU, FDP und Grünen sowie die Verwaltungsspitze die Planungen für den Bau eines Bonner Zentralbads. Rund 60 Millionen Euro haben die SWB bislang dafür veranschlagt. Der entscheidende Ratsbeschluss soll im Dezember gefasst werden.

Das Vorhaben erfordert eine Änderung des Flächennutzungsplans des betreffenden Geländes. Dafür mussten die Pläne vier Wochen lang öffentlich ausgelegt werden. Die Frist endete am Freitag. Die Bürgerinitiative „Kurfürstenbad bleibt“ habe während der Auslegungsfrist mehrere hundert Einwendungen besorgter Bürger gegen die beabsichtigte Änderung des Flächennutzungsplanes zugunsten eines Zentralbads gesammelt, erklärte Axel Bergfeld, einer der Sprecher der Initiative.

Die Bedenken der Bürger reichten dabei von ökologischen, verkehrspolitischen und stadtentwicklungspolitischen bis zu ökonomischen und sozialen Aspekten. Gleichzeitig übten zahlreiche Einwender Kritik an einem offensichtlich überhasteten Verfahren.

„Der OB hat das Zentralbad zur Chefsache gemacht. Das Zentralbad ist wie das WCCB ein Prestigeprojekt, dass nun auf Biegen und Brechen bis zum Kommunalwahljahr 2020 durchgesetzt werden soll,“ kritisierte Bergfeld. „Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf, dass die Stadt ihre Bedenken ernst nimmt und fachgerecht und detailliert beantwortet,“ meinte Schliebitz.

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