Neuralgische Punkte in der Innenstadt Autos blockieren immer wieder Busse und Bahnen in Bonn

Bonn · Immer wieder kommt es vor, dass Autofahrer grob fahrlässig Busse und Bahnen behindern. Einer der neuralgischen Punkte ist die Thomas-Mann-Straße. Hier verteilte die Polizei mehr als 100 Knöllchen binnen weniger Stunden.

GA-Leser Helmut Lorscheid hat kürzlich beobachtet, wie Autos verbotswidrig von der Münsterstraße aus in die eigentlich nur für Anlieger freigegebene Thomas-Mann-Straße abbogen, in einen Rückstau gerieten und damit eine Straßenbahn an der Weiterfahrt hinderten. Eine Situation, die er dort des Öfteren beobachte, schrieb er dem GA.

Und die für die Polizei nicht neu ist, wie Polizeisprecher Simon Rott erklärt. Deshalb kontrolliere die Polizei dort auch in regelmäßigen Abständen, sagte er. Bei einer Schwerpunktkontrolle vor einigen Tagen verteilten die Beamten allein an zwei Tagen binnen weniger Stunden mehr als 100 Strafzettel an Autofahrer, die verbotswidrig abgebogen waren.

Rund 20 Euro werden Rott zufolge pro Strafzettel fällig. Richtig teuer wird es, wenn Falschparker auf den Gleisen stehen und abgeschleppt werden müssen: „Für eine Abschleppmaßnahme mit Blockierung der Straßenbahnschienen können inklusive des Verwarngelds Kosten in Höhe von rund 200 bis 250 Euro entstehen“, sagte Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann.

Problem vor allem in der Vorweihnachtszeit:

Durch die Warteschlange vor den Tiefgaragen stauen sich die Fahrzeuge weit zurück – zeitweise bis in die Thomas Mann-Straße hinein. Der Verkehr kommt dann schnell zum Stillstand und behindert zudem den öffentlichen Nahverkehr. Doch offensichtlich zeigen die häufigen Kontrollen durch Polizei und Ordnungsdienste der Stadt Bonn in den heißen Tagen vor Weihnachten Wirkung: Denn laut Stadtwerkesprecher Werner Schui hält sich die Zahl der blockierten Busse und Bahnen noch in Grenzen: „Wir sind dankbar für die gute Zusammenarbeit mit Polizei und Stadtordnungsdienst. Die Kollegen achten darauf, dass die Wege des Nahverkehrs auch in der Vorweihnachtszeit frei bleiben“, sagte Schui auf GA-Nachfrage.

Die SWB registrierten derzeit täglich ab dem späten Nachmittag zwar zum Teil sehr hohes Verkehrsaufkommen auf den Bonner Straßen. „Seit Eröffnung des Weihnachtsmarktes brummt die Stadt. Sowohl im Autoverkehr als auch in Bussen und Bahnen“, sagte Schui. Auch bestätigte er, dass vor allem die Einfahrten zu den Tiefgaragen wie am Friedensplatz und Münsterplatz sowie die Thomas-Mann-Straße „neuralgische Stellen“ seien. Allerdings hätten Polizei und Stadt Bonn sie gut im Blick. „Dass unsere Busse und Bahnen dort so gut wie gar nicht mehr weiterkommen, ist derzeit eher selten“, sagte er.

Anders dagegen bei den Falschparkern:

„In der Vorweihnachtszeit und während des Weihnachtsmarktes kommt es in der Innenstadt jedes Jahr zu höherem Verkehrsaufkommen. Damit verbunden sind auch häufigere Parkverstöße“, sagte Vize-Stadtsprecher Hoffmann. Der Stadtordnungsdienst kontrolliere daher in diesen Tagen in der City besonders häufig die Straßen in der Umgebung der Fußgängerzone. Auch die Thomas-Mann-Straße werde täglich kontrolliert, und es würden dort auch täglich Falschparker verwarnt.

Der Stadtordnungsdienst sei dort am 5. Dezember und am 12. im Einsatz gewesen, weil Straßenbahnen durch parkend Fahrzeuge blockiert wurden. Die Fahrer seien aber während der Kontrolle dazugekommen und hätten ihre Fahrzeuge weggefahren. Knöllchen über 35 Euro wegen Parkverstoßes wurden trotzdem fällig.

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