Parkplatzsituation in Bonn Autofahrer brauchen noch mehr Geduld

Bonn · Autofahrer müssen bei der Parkplatzsuche bald noch mehr Geduld mitbringen: Die Marktgarage schließt, auch an der Beethovenhalle fallen Plätze weg. Der Verein City-Marketing sieht die Situation entspannt.

Lange Schlangen vor den Parkhäusern in der Bonner City sind an Samstagen nicht selten. Auch in der Vorweihnachtszeit müssen sich Autofahrer, die zum Einkaufsbummel in die Innenstadt wollen, bei der Parkplatzsuche oftmals in Geduld üben. Wenn Anfang 2017 die in die Jahre gekommene Marktgarage wegen dringend notwendiger Sanierungsarbeiten komplett geschlossen wird, fallen voraussichtlich bis November rund 350 Stellplätze weg.

Seit fast vier Jahren geschlossen ist die Unigarage mit 440 Plätzen, die der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes eigentlich hatte längst sanieren lassen wollen. Probleme bei der Ausschreibung haben das laut BLB bisher verhindert. Nun soll die Sanierung im kommenden Jahr erfolgen. Damit nicht genug: Wegen der Sanierung der Beethovenhalle fallen für die Baustelleneinrichtung nach Auskunft von Rainer Löffel, Geschäftsführer der City Parkraum GmbH, auf dem Parkplatz vor der Beethovenhalle etwa 80 der insgesamt 180 Parkplätze vorübergehend weg.

Doch Löffel ist zuversichtlich: Bis auf die Spitzenzeiten freitagnachmittags und samstags rechnet er nicht mit langen Schlangen vor den Garagen. „Wir werden vor allem für den Autoverkehr aus Richtung Süden noch einmal deutlicher als bisher auf die vorhandenen Parkmöglichkeiten in der Operngarage und im Beethoven-Parkhaus neben den Stadtwerken hinweisen“, sagte er dem GA. Diese Parkhäuser seien oftmals nicht ausgelastet. Zudem müsse in der Öffentlichkeit besser bekannt gemacht werden, dass die zweite Ebene der Stadthausgarage Freitagnachmittag und Samstag ebenfalls für Besucher der Innenstadt freigegeben werde. „Dort sind während der Woche die meisten Stellplätze für städtische Mitarbeiter reserviert“, weiß Löffel.

Auf die Frage, warum die Marktgarage – anders als einst die Münsterplatzgarage – während der Sanierung komplett geschlossen wird, meinte er, das liege an der komplizierten Ein- und Ausfahrtssituation, die eine Sanierung von jeweils nur einer Parkebene bei laufendem Betrieb nicht zulasse.

Verein City-Marketing sieht die Situation entspannt

Karina Kröber vom Vorstand des Vereins City-Marketing sieht den kommenden Monaten entspannt entgegen. „Die Bonner Innenstadt bietet auch während der Sanierung der Marktgarage ausreichend viel Parkraum und ist zudem sehr gut an den ÖPNV angebunden.“ Sie verwies unter anderem auch auf das Parkhaus der Zurich Versicherung gegenüber dem Alten Friedhof und die Stiftsgarage, die vielleicht vielen Autofahrern noch gar nicht hinreichend bekannt seien. „Die Sanierung der Marktgarage ist schließlich unausweichlich: Die Arbeiten sind sicherheitsrelevant“, machte sie deutlich. Stadtwerke und City Parkraum hätten die Sanierung so geplant, dass die Bauzeit optimiert werden konnte und die Garage rechtzeitig vor Beginn des Vorweihnachtsgeschäfts im November 2017 wieder eröffnen könne. „Wir prüfen außerdem gemeinsam mit der City-Parkraum und der Stadt weitere Parkmöglichkeiten“, sagte Kröber.

Oberbürgermeister Ashok Sridharan (CDU) wies auf GA-Nachfrage ebenfalls auf laufende Gespräche mit den Kaufleuten hin und erklärte, er wolle zum Jahresbeginn den Einzelhandel, die Industrie- und Handelskammer (IHK) und die Stadtwerke an einen Tisch holen, um bis dahin erarbeitete Lösungen zu diskutieren. Die Verwaltung selbst gehe bereits auf Unternehmen in der gesamten Stadt zu, die gut an das Bus- und Bahnnetz angebunden seien und die eventuell ihre Parkplätze etwa an den Samstagen für Innenstadtkunden zur Verfügung stellen könnten. „Ich möchte gleichwohl appellieren, dass sich Besucher der Bonner Innenstadt überlegen, ob es für sie nicht doch eine Möglichkeit gibt, mit öffentlichen Verkehrsmittel in die Stadt zu kommen“, sagte Sridharan.

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