MRB und National Express Ausfälle und überfüllte Züge auf der Rheinschiene

Bonn/Koblenz · Überfüllte Züge sind häufig ein Problem. Dies bekommen in jüngster Zeit auch Fahrgäste bei der MRB und National Express zu spüren: Sie können in Bonn kaum einstiegen, erzählen Pendler dem GA.

 Mittelrheibahn: Die Mittelrheinbahn soll künftig nur noch eingeschränkt am Roisdorfer Bahnhof halten.

Mittelrheibahn: Die Mittelrheinbahn soll künftig nur noch eingeschränkt am Roisdorfer Bahnhof halten.

Foto: Roland Kohls

"Die Häufigkeit der eingesetzten Kurzzüge in den vergangen Wochen ist unfassbar", sagt zum Beispiel Klaus Walraf, der schon seit gut 20 Jahren zwischen Bonn und Wuppertal pendelt. "Morgens um 7.53 Uhr von Bonn HbF nach Oberbarmen und nachmittags um 16.56 von Köln Hauptbahnhof nach Koblenz ist es mehrfach dazu gekommen."

Auch Pendlerin Raquel, die lediglich von Bad Godesberg nach Bonn fährt ist verwundert, dass nur Kurzzüge eingesetzt werden. In Bad Godesberg könne man morgens zwar noch in den Zug steigen, aber in Bonn kaum den Zug verlassen, weil so viele Fahrgäste versuchten, noch mitfahren zu können.

National Express verweist auf seiner Webseite auf "laufende Modernisierungs- und Wartungsarbeiten im Schienennetz oder an den Stationen der Deutschen Bahn".

Normalerweise komme es kaum zu Ausfällen

Maik Seete, Pressesprecher der Trans Regio Deutsche Regionalbahn Gmbh in Koblenz, die die Mittelrheinbahn betreibt, sagt auf Anfrage, es komme normalerweise kaum zu Ausfällen, auf den Monat betrachten "maximal ein bis drei Prozent aller Fahrten". Normalerweise fahre die MRB zwischen Remagen und Köln Messe/Deutz mit zwei Fahrzeugen.

Er gibt zu, dass, wenn nur ein Fahrzeug eingesetzt wird, es sehr eng werden kann, "und manchmal reicht es dann selbst mit Stehplätzen nicht für alle unsere Fahrgäste. Leider gab es tatsächlich mehrere Ausfälle in der letzten Zeit. Das bedauern wir außerordentlich." Es sei aber tatsächlich zu "wenigen Tagesspitzen aus den Nachwirkungen des Unwetters vom 24. Juni" gekommen.

Die unwetterbedingte Streckensperrung zwischen Oberwesel und Bacharach habe Auswirkungen auf die reguläre Fahrzeugverfügbarkeit gehabt, da mehr Fahrzeuge eingeschlossen waren, als für einen Pendelbetrieb Bacharach-Mainz gebraucht würden. Seete: "Dies hat leider auch beträchtliche Auswirkungen auf die anderen Streckenabschnitte der Mittelrheinbahn."

"Angespannte Personallage"

Zu diesem Umstand komme hinzu, dass in Fahrtrichtung Köln in Remagen zwei Fahrzeuge aneinander gekuppelt werden, um die Kapazitäten der Züge zwischen Remagen und Köln Messe/Deutz zu erhöhen. "Dazu benötigen wir in Remagen nicht nur zusätzliche Fahrzeuge, sondern auch ständig einen zusätzlichen Triebfahrzeugführer, der zwingend für den Kuppelvorgang notwendig ist. Aktuell haben wir aufgrund eines hohen Krankheitsstands in Kombination mit der regulären Urlaubszeit eine angespannte Personallage", so der MRB-Sprecher.

"Wir versuchen alles, um einen zuverlässigen Zugbetrieb zu gewährleisten. Dennoch können wir nicht vollständig ausschließen, dass es zu Verspätungen/Ausfällen oder Schwächungen von Zügen kommen kann."

Der Eisenbahnbetrieb sei eben "ein komplexes System", bei dem es vielfältige Ursachen für Störungen im Betrieb geben könne. "Wir können Ihnen jedoch versichern, dass wir auch weiterhin alles tun werden, um einen planmäßigen Betrieb zu gewährleisten. Sofern es nicht zu weiteren betrieblichen Störungen kommt, werden wir voraussichtlich zum Ende der Woche unseren regulären Betrieb wieder aufnehmen können", so Seete.

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