Neues Handy-Spiel Auf SMS-Jagd durch Bonn

Bonn · Bei neuen Spielen mit dem Handy können Teams Bonn entdecken. Zwei Rätseltouren der Firma "Planlos.in" führen rund um die Themen zu "Beethoven" und "Geist der Hauptstadtzeit" durch die Bundesstadt. Gespielt wird über SMS-Nachrichten. Ein Testlauf im Bonner Regierungsviertel.

 Christian, Philine, Nils und Sophia auf ihrer Tour durch das Bonner Regierungsviertel.

Christian, Philine, Nils und Sophia auf ihrer Tour durch das Bonner Regierungsviertel.

Foto: Benjamin Westhoff

Beethoven oder Strauß? Zwei Rätseltouren durch Bonn. „Ich habe eigenmächtig entschieden, dass wir die durch das ehemalige Regierungsviertel machen“, sagt die 26-jährige Medizinerin Philine. Mit den gleichaltrigen Ärzten Sophia und Nils sowie Germanist Christian (25) will sie sich unterwegs kniffligen Fragen stellen.

Neben Geocaching und Pokémonjagd ist „Planlos.in“ ein neues Angebot, das mit dem Telefon über SMS funktioniert (siehe Infotext). Es geht los, auf die Jagd nach dem Geist der alten Bundesrepublik.

„S: Grüß Gott, miteinander! Gestatten, Franz Josef Strauß. W: Wehner mein Name, Herbert Wehner.“ Die beiden erwarten das Team Mensalovers an der U-Bahn-Station Museum Koenig. Sobald die Gruppe „Start“ eingetippt hat, läuft die Zeit. „Es gibt am Ende einen Highscore. Den schaffen wir, wenn wir besonders schnell sind – und schlau“, so die vier.

Fluch an der Museumsfassade

Das klappt noch gut an der ersten Station, wo an der Museumsfassade ein bayerischer Fluch gesucht wird. Am Herrenhaus von Automatix, dem Schmied bei Asterix, sind die guten Vorsätze schnell verschwunden. Nachdem zum zweiten Mal der falsche Bewohner eingegeben worden ist, kassiert die Gruppe zehn Strafminuten. Es soll nicht das letzte Mal in den zwei Stunden gewesen sein.

„Ich müsste eigentlich an der Doktorarbeit sitzen“, sagt Philine, die in ihrer Freizeit sonst noch bei der Coverband Joey Vegas singt. Doch das Spiel ist ein guter Grund, sich davor zu drücken. Christian hält es auch so mit seiner Masterarbeit. Außerdem kann er jetzt ja auch noch was lernen, denn für die alten Hauptstadtgeschichten ist er zu jung, „ich habe keine Bezug dazu“. Sie seien halt alle keine Ur-Bonner.

Hier wird nun kein Rätsel verraten, um nicht als Spielverderber zu gelten. Nur so viel: Mensalovers schauen in Adenauers Kopf, steigen in den Untergrund und müssen sich dann auch noch von Strauß als „Aushilfsschwammerl“ bezeichnen lassen. Doch eine nette Museumswärterin lässt die vier Pilze nicht im Trüben fischen und hilft bei einer Lösung.

Ein seltsamer Basketballkorb

Es geht vorbei an einem seltsamen Basketballkorb, zu einer holländischen Blumenwiese und vor dem Ausblick auf den „Berg des Felsens“ mitten ins Sonnensystem. Obwohl da eine Zahl richtig übermittelt wurde, streikt der SMS-Spielleiter und verpasst – sehr zum Unmut des Teams – wieder mal zehn Strafminuten. Nach späterer Beschwerde werden sie aber wieder gutgeschrieben. Es kommt aber schließlich trotzdem eine halbe Stunde extra hinzu.

Die Geister von Franz Josef Strauß und Herbert Wehner fahren am Ziel wieder aus der Gruppe heraus in Richtung Himmel. „Es ist ein bisschen schade. Wenn man nicht den Zeitdruck hätte, würde man mehr lernen“, sagt Sophia. „Man schaut halt größtenteils aufs Handy“, meint Nils. Philine findet „Planlos.in“ besonders gut für Gäste und Touristen. Im Gegensatz zu Geocaching ist dafür auch nicht so viel technische Ausstattung nötig. „Ich habe jetzt Lust auf Beethoven“, sagt sie.

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