Akademisches Kunstmuseum Antikensammlung in Bonn ist wieder geöffnet

Bonn · Ein Gerüst stützt Teile des maroden Dachs im Akademischen Kunstmuseum in Bonn ab. Die Antikensammlung kann deshalb ab sofort wieder geöffnet werden. Die Sonderausstellung ist bis Anfang Dezember verlängert worden.

 Stützen des Akademischen Kunstmuseums: Professor Frank Rumscheid, Leiter der Antikensammlung, und Kustodin Kornelia Kressirer vor dem Gerüst im Zwischentrakt.

Stützen des Akademischen Kunstmuseums: Professor Frank Rumscheid, Leiter der Antikensammlung, und Kustodin Kornelia Kressirer vor dem Gerüst im Zwischentrakt.

Foto: Benjamin Westhoff

Nicht etwa der Titan Atlas aus der griechischen Mythologie, wie man in einer Antikensammlung vermuten könnte, sondern das Gestänge eines fabrikneuen Baugerüsts des Bau- und Liegenschaftsbetriebs (BLB) trägt seit wenigen Tagen einen Teil des Dachs im Akademischen Kunstmuseum. Wegen Schäden an einigen Dachbalken eines Zwischentrakts, von dem aus die Notausgänge nach draußen führen, musste die Universitätsinstitution im Hofgarten Mitte September für die Öffentlichkeit geschlossen werden. Jetzt ist sie wieder geöffnet, die Zwangspause der Sonderausstellung wird durch eine Verlängerung bis Anfang Dezember kompensiert.

Seinen Humor hat Frank Rumscheid, Leiter der Antikensammlung, nicht verloren. „Mit einer Signatur könnte das Ganze auch als moderne Kunstinstallation durchgehen“, sagt er angesichts der mächtigen Konstruktion aus Stangen und Brettern, die den Zwischentrakt des Museums seit einigen Tagen voll ausfüllt. Er und Kustodin Kornelia Kressirer sind nun vor allem froh darüber, dass die unverhoffte siebenwöchige Unterbrechung des Museumsbetriebs endlich ein Ende hat.

Kornelia Kressirer schildert die Folgen: „Individualbesucher standen vor verschlossenen Türen. Zahlreiche vereinbarte Führungen, Kurse und Besuche wurden abgesagt oder verschoben. Forschungsarbeiten mit den Sammlungsbeständen konnten nicht durchgeführt werden. In Lehrveranstaltungen, die explizit vor den Originalen und Gipsabgüssen im Museum abgehalten werden sollten, musste auf das Arbeiten mit Bildern zurückgegriffen werden“, erzählt sie.

Besonders schwerwiegend aber war, dass die laufende Sonderausstellung „Göttliche Ungerechtigkeit? – Strafen und Glaubensprüfungen als Themen antiker und frühchristlicher Kunst“ mit Leihgaben aus ganz Deutschland wochenlang ungenutzt im Museum stand. Eigentlich hätte sie schon am 28. Oktober enden sollen, nun wurde sie bis zum 2. Dezember verlängert. „Sie ist in weitgehend gleichem Umfang zu sehen, da fast alle Leihgeber einer Verlängerung der Leihverträge zustimmen konnten“, erklärt Frank Rumscheid.

Die Generalsanierung des unter Mitwirkung des preußischen Baumeisters Friedrich Schinkel errichteten Gebäudes steht seit langem auf der Agenda, wurde aber immer wieder auf die lange Bank geschoben. Die laufenden Bestandsaufnahmen förderten nun die Schäden in dem Durchgang zutage. Nichts mit alldem zu tun hat das gewaltige Loch, das derzeit neben dem Museumseingang Am Hofgarten in der unteren Gebäudewand klafft. Dort wird der bestehende Kriechkeller zu einem Magazinraum ausgebaut. Damit wiederum lasse sich der frei zugängliche Museumsbereich im Erdgeschoss weiter ausdehnen.

Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 15 bis 17 Uhr, sonntags von 11 bis 18 Uhr. An Feiertagen geschlossen

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