Fußballprojekt von RheinFlanke Anstoß für die Liga Bonn 2016

Tannenbusch · Mucksmäuschenstill war es, als Younis Kamil gestern Abend auf der Bühne des Jugendhauses Brücke stand. Rund 70 Jugendliche saßen auf Bierbänken und hörten dem Sportpädagogen von RheinFlanke Bonn aufmerksam zu.

Zum Auftakt diskutierten (von links) Ramy Azrak, Hedayat Hemat, Ahmed Ouriaghi, Martin Herkt (Sport und Bäderamt), Jürgen Hindenberg (IHK), Katja Dörner (Grüne) und Udo Stein (Jugendamt Bonn) über Zukunftschancen.

Zum Auftakt diskutierten (von links) Ramy Azrak, Hedayat Hemat, Ahmed Ouriaghi, Martin Herkt (Sport und Bäderamt), Jürgen Hindenberg (IHK), Katja Dörner (Grüne) und Udo Stein (Jugendamt Bonn) über Zukunftschancen.

Foto: Horst Müller

"Dieses Projekt haben wir nicht schnell auf die Beine gestellt. Deshalb nehmt es an. Habt Spaß und geht auch ordentlich damit um, wenn ihr mal verliert", sagte Kamil. Der Jugendhilfeträger RheinFlanke Bonn eröffnete sein Projekt "Liga Bonn 2016". 120 Jugendliche werden in den Winter-, Oster-, Sommer- und Herbstferien in zwölf Teams in der Sporthalle des Schulzentrums Tannenbusch gegeneinander antreten.

Im Winter spielen die zwölf Teams in zwei ausgelosten Ligen. Nach der ersten Ligaphase steigen jeweils die ersten drei Teams in die Liga 1 auf. Die Teams auf den Plätzen 4 bis 6 steigen in Liga 2 ab. "Die richtige Challenge findet aber erst in den Osterferien statt", erklärte Ramy Azrak, der zweite Mitarbeiter der Organisation. "Dann wird der Frühlingsmeister in Liga 1 ausgespielt. Die Mannschaften auf den Plätzen vier bis sechs steigen in Liga 2 ab. Der Meister der Liga 2 und der Zweit- und Drittplatzierte steigen in Liga 1 auf."

Das besondere an der Liga Bonn 2016 sei, dass die Jugendlichen bezirksübergreifend spielen, fand der 17-jährige Mohammed. Sechs der Teams kommen aus Tannenbusch, die anderen sechs aus dem restlichen Stadtgebiet. "Hier lernt man neue Leute aus ganz Bonn kennen. Und aus vielen verschiedenen Nationen. Außerdem hilft der Fußball, Selbstbewusstsein und Geduld zu trainieren."

Denn in der Liga geht es nicht nur um Sport: "Wir möchten, dass ihr hier auch etwas mitnehmt. Euch mit Dingen wie Schule, Beruf, Ausbildung und Zukunft beschäftigt", so Kamil zu den Jugendlichen. Informationen dazu gebe es auch auf der Homepage. "Außerdem könnt ihr immer zu uns kommen."

"Wir ködern die jungen Menschen mit dem Sport, aber wir wollen ihnen vor allem auch Perspektiven aufzeigen und Zukunft schaffen", erklärte sein Kollege Azrak. Aus diesem Grund waren bei der Veranstaltung auch Ansprechpartner der Industrie- und Handelskammer, des Unternehmens DHL und des Studierendenwerkes Bonn geladen.

Vor der Gruppenauslosung und den Auftaktspielen gab es noch Programm: Azrak diskutierte mit Vertretern der IHK, der Stadt Bonn, des Bonner SC und mit der Grünen-Bundestagsabgeordneten Katja Dörner auf dem Podium über die Zukunftschancen der Jugendlichen. Jürgen Hindenberg von der IHK motivierte die Heranwachsenden: "Betriebe fordern Teamfähigkeit und menschliches Miteinander von ihren Bewerbern. Sport stärkt diese Fähigkeiten. Und selbst, wenn das Zeugnis nicht so gut ist, hat man mit diesen sozialen Kompetenzen Chancen auf einen Ausbildungsplatz."

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