Prozess vor Bonner Landgericht Anklage: Frau legt Feuer vorsätzlich

BONN · Aus ihrer brennenden Wohnung in einem Mehrparteienhaus in Auerberg mussten Feuerwehrleute eine 32-Jährige retten. Weil die psychisch Kranke das Feuer selbst gelegt haben soll, wird sie sich demnächst vor dem Landgericht verantworten müssen.

Wie Oberstaatsanwalt Robin Faßbender gestern bestätigte, geht es um besonders schwere Brandstiftung. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Frau das Feuer vorsätzlich gelegt hat, zur Tatzeit am frühen Nachmittag des 14. November 2014 aber schuldunfähig war. Die Staatsanwaltschaft sieht in der 32-Jährigen eine Gefahr für die Allgemeinheit und möchte daher ihre dauerhafte Unterbringung in einer Psychiatrie erreichen.

Mit einem Großaufgebot rückte die Feuerwehr damals in die Friedrich-Wöhler-Straße aus. Wie die Ermittler später feststellten, wurden in der Wohnung der 32-Jährigen im dritten Obergeschoss eine Matratze und der Schlafzimmerschrank in Brand gesetzt. Vor Eintreffen der Rettungskräfte hatten sich die weiteren Bewohner des 16-Parteien-Hauses anscheinend schon selbst in Sicherheit gebracht. Die 32-Jährige wurde mit dem Verdacht einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht, wo sie auf der Intensivstation behandelt wurde.

Die offenbar an einer schweren Psychose erkrankte 32-Jährige scheint sich an den Brand nicht erinnern zu können. Gegenüber einem psychiatrischen Gutachter soll sie geäußert haben, dass sie sich nicht erklären kann, warum es in ihrer Wohnung brannte. Nach dem Feuer wurde bereits die vorläufige Unterbringung der 32-Jährigen in einer Psychiatrie angeordnet. In der Wohnung der Frau hatte sich laut Faßbender ein Vollbrand entwickelt. Zwar konnte das Übergreifen des Feuers auf andere Wohnungen verhindert werden, gleichwohl entstand Sachschaden von etwa 100.000 Euro.

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