Jeremy Haun Amerikanischer Comic-Zeichner signierte in Bonn

BONN · Jeremy Haun ist konzentriert. Mit seiner rechten Hand hält er einen Bleistift, den er mit enormer Geschwindigkeit zielsicher über das vor ihm liegende Blatt führt.

 Jeremy Haun präsentiert eine Zeichnung, die er im Bonner Comic-Laden für einen Fan zeichnete.

Jeremy Haun präsentiert eine Zeichnung, die er im Bonner Comic-Laden für einen Fan zeichnete.

Foto: Maximilian Mühlens

In Windeseile bringt der Zeichner Comic-Figuren auf das Papier. Später greift er zu einem speziellen Tuschestift und fährt die Bleistiftlinien nach. Die übrig gebliebenen Konturen radiert er weg. Dann coloriert er seine Zeichnung noch.

Der 39-jährige Amerikaner reist derzeit durch deutsche Comic-Läden und gibt Signierstunden, gestern besuchte er den Bonner Comic-Laden. In der Szene ist er einer der bekanntesten Zeichner, der aktuell für DC Comics, einem der größten amerikanischen Comicverlage zeichnet. Er zeichnet unter anderem die Comics "Constantine", "Wolf Moon", "Batman" oder "Forever Evil". Er setzte auch die Geschichten um "Batwoman" um.

Der Begriff "Signierstunde" ist im Zusammenhang mit Haun allerdings eher fehl am Platz: Rund zweieinhalb Stunden nimmt sich Haun für seine Fans Zeit und zeichnet deren Lieblings-Charaktere. Bevor er seine Werke, für die er im Schnitt zehn Minuten benötigt, signiert und überreicht, fotografiert er mit dem iPhone seine Werke - für das Portfolio.

"Dass er auch noch zum Farbstift greift, ist eher ungewöhnlich. Aber er nimmt sich die Zeit - einfach toll", sagt Michael Dedio, der die Tour von Haun in Deutschland organisiert. Der Zeichner ist zum ersten Mal in Europa.

"Deutschland ist ein tolles Land. Wir reisen vor allem mit der Bahn, da sieht man besonders viel. Überall werde ich nett empfangen, es ist toll, die Fans zu treffen", berichtet Haun dem GA.

"Meine Inspiration für meine Zeichnungen und Comics ziehe ich aus meiner Umgebung und von Reisen. Ich achte auf tolle Kirchen, schaue mir Bahnhöfe ganz genau an und verarbeite meine Eindrücke", erklärt der Zeichner, der schon in seiner Kindheit von Filmen und Comics geprägt wurde.

"In Bonn ist mir aufgefallen, wie toll hier neu und alt miteinander korrespondieren - das hat mich auch inspiriert", gibt Haun zu. Für einen kompletten Comic benötigt er zwischen vier und fünf Wochen - "manchmal sind es auch nur drei Wochen", was dann aber schon sehr "sportlich" sei.

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