Aktionen auf dem Marktplatz Am Weltkindertag knuddeln Kinder in Bonn mit der Maus

Bonn · Am Sonntag war der Bonner Marktplatz fest in Kinderhand. Die große Aktion zum Weltkindertag wartete mit vielen Kreativ- und Mitmachangeboten sowie Überraschungen für die jüngsten Besucher auf. Dazu gehörte auch die Maus aus dem Fernsehen.

Zum Anfassen: Die Kinder auf dem Marktplatz freuen sich, dass die Maus nach Bonn gekommen ist.

Zum Anfassen: Die Kinder auf dem Marktplatz freuen sich, dass die Maus nach Bonn gekommen ist.

Foto: Sebastian Flick

Bonns Kinder- und Jugendbeauftragte Andrea Koors begrüßte kurz alle. Dann kam auch schon ein knuffiger Star: Die WDR-Maus ließ sich von den begeisterten Kindern streicheln und knuddeln. Für Aufsehen sorgte ein Stelzenläufer, dazu gab's ein Kinder- und Jugendballett sowie eine Zirkus-Show. Kinder- und Jugendeinrichtungen suchten kreative und handwerklich begabte Köpfe und lockten dafür mit Experimenten.

Der Weltkindertag wurde vor 28 Jahren ins Leben gerufen, nachdem 145 Vertragsstaaten die UN-Kinderrechtskonventionen unterzeichnet hatten. Seitdem wird alljährlich auf die Kinderrechte hingewiesen. Das Weltkindertags-Fest in Bonn, das vom Jungendamt in Kooperation mit dem Arbeitskreis Kinderrechte organisiert wird, ist vor allem in den vergangenen sechs Jahren stetig gewachsen.

„Es werden immer mehr Organisationen, die mitmachen. Das zeigt, dass Bonn sich für Kinderrechte einsetzt“, sagte Koors und freute sich. So stellten sich diesmal 60 Organisationen vor, darunter auch Kindergärten und Schulen. Mit dem Motto „Mit Kinderaugen sehen“ verfolgt man das Ziel, die Interessen, Rechte und Bedürfnisse von Kindern ins Zentrum von Politik und Gesellschaft zu rücken.

Mehr in Bildung investieren

„Wir tun immer noch viel zu wenig und haben noch einiges vor“, sagte Andrea Koors. Wichtig sei es, mehr in Bildung zu investieren. „Wir sind eine wachsende Stadt. Unsere Aufgabe ist es, mehr Kitaplätze zur Verfügung zu stellen“, betonte sie. Eine bessere Bildung für Kinder würde auch zu einer Reduzierung der Kinderarmut führen. „Es gibt 11.000 arme Kinder in Bonn: Da müssen wir etwas tun“, sagte Koors.

Das sieht auch Angela Ehlert, Geschäftsführerin vom Deutschen Kinderschutzbund in Bonn, so: „Es gibt viele gute Projekte für Kinder in Bonn. Aber im Bereich Kinderarmut gibt es noch viel zu tun. Unser Ziel ist es, auf dieses Thema aufmerksam zu machen, aktiv zu werden und gemeinsam einen Weg zu finden, um Eltern zu entlasten.“ Man beschäftige sich mit den Fragen, wie man bezahlbaren Wohnraum schaffen kann, wie man Integration fördern kann, „wie man unsere Gesellschaft, die bunt und vielfältig ist, zusammenführen kann“.

Jugendcamp Vamos 2017

Beim Weltkindertagsfest dabei waren auch junge Teilnehmer des Jugendcamps Vamos 2017, das sich in diesen Tagen im Bonner Base Camp mit dem Thema „Gemeinsam die Welt verändern – weltweit Kinder vor Gewalt und Ausbeutung schützen“ beschäftigt. Mehr als 80 Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren sind aus ganz Deutschland angereist, um kreative Ideen zur Stärkung der Kinderrechte weltweit zu entwickeln.

In sieben Workshops setzen sich die Teilnehmer unter anderem mit Kinderarbeit in der Textilindustrie, mit der Situation von Flüchtlingskindern sowie mit der Rekrutierung von Minderjährigen als Soldaten oder dem Kinderrecht auf eine gesunde Umwelt auseinander.

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