Neues Parkraumkonzept Am Venusberg könnten 150 Parkplätze wegfallen

Venusberg · Das neue Parkraumkonzept auf dem Venusberg steht auf dem Prüfstand. SPD, Grüne, Linke und Bürger Bund wollen die Parkplätze reduzieren. Erreichen sie eine Mehrheit?

 Parken auf dem Venusberg

Parken auf dem Venusberg

Foto: Benjamin Westhoff

Die Parkraum-Untersuchung für den Venusberg, die jetzt von Gutachtern auf den Tisch gelegt wurde, plädiert für eine Verknappung und Verteuerung der vorhandenen Parkplätze. Aber ist das mehrheitsfähig? Ob die Fraktionen im Stadtrat mitmachen, dass 150 Parkplätze wegfallen und für die übrigen öffentlichen Parkplätze eine Gebühr von 1,50 Euro pro Stunde fällig wird, fragte der GA.

Das Ergebnis: Mit der CDU und der FDP wird zumindest der Wegfall der Parkplätze nicht so einfach zu machen sein, die anderen Fraktionen haben aber große Sympathie für die Vorschläge der Gutachter. Viele halten ein schnelles Handeln sogar für unabdingbar.

Die CDU als größte Ratsfraktion hält das Konzept für noch nicht ausgereift, weil es die Belange der Klinik-Mitarbeiter nicht berücksichtige. „Die Folgen sind für die Beschäftigten des UKB dramatisch“, meint CDU-Sprecher Bert Moll. Für sie gebe es zu wenige Verkehrsalternativen, außerdem müsse das UKB schon aus Fürsorgegründen bessere Angebote auch zur kostengünstigen Nutzung der Parkhäuser machen. Insofern sei das Konzept mit dem Wegfall von 150 Parkplätzen erst dann umsetzbar, wenn für die Beschäftigten adäquater Parkraumersatz geschaffen worden sei.

Grüne und SPD befürworten Wegfall von Parkplätzen

Die FDP sieht das ähnlich: Eine Reduzierung des Parkdrucks lasse sich zwar nur durch eine Bewirtschaftung der öffentlichen Parkplätze erreichen, so Fraktionsgeschäftsführer Achim Haffner. Aber: Die FDP bewertet den Wegfall von Parkmöglichkeiten für Anwohner kritisch. „Dies muss auf jeden Fall überdacht werden, wenn wir die Anwohner mit zusätzlichen Gebühren belasten.“

Die Grünen gehen dagegen auf Kollisionskurs zu ihren Partnern im Rat. „Die Vorschläge des Gutachtens halten wir für den richtigen Weg, um die teilweise chaotische Parksituation auf dem Venusberg zu entspannen“, erklärte Planungssprecher Hartwig Lohmeyer. Stellenweise führe das wilde Parken dazu, dass Fußgänger die Bürgersteige nicht mehr nutzen können. „Eine schnelle Umsetzung würden wir uns wünschen. Die Höhe der Parkgebühren ist in Bonn im Vergleich zu anderen Kommunen auch nach einer Erhöhung vergleichsweise moderat und sollte auch im angemessenen Verhältnis zu den Fahrpreisen im ÖPNV stehen“, so Lohmeyer.

Die SPD bewertet das Gutachten positiv und spricht sich für eine schnellstmögliche Umsetzung aus. Denn es verspreche Lösungen für die Parkraumprobleme der Anwohner und eine Reduktion des Verkehrs zum UKB, erklärte Ratsfrau Gabriele Klingmüller. „Daher sollten wir den Empfehlungen der Gutachter grundsätzlich folgen, wenn auch im Einzelfall zusammen mit der Bürgerschaft über sinnvolle und notwendige Anpassungen noch zu sprechen sein wird.“ Klar sei, dass eine spürbare und dauerhafte Entlastung auf dem Venusberg nur über eine geringere Zahl von Parkplätzen insgesamt erreichbar sein werde.

Bürger Bund will Anwohner einbeziehen

Die Linke spricht sich für höhere Parkgebühren und mehr Kontrollen aus. „Den Wegfall von Parkplätzen sieht das Konzept nur an wenigen und dann an denjenigen Stellen vor, wo bislang durch parkende Autos ein viel zu schmaler Fußgängerweg übrigbleibt“, erklärt Holger Schmidt. „Das ist richtig, denn die Parksituation darf nicht auf Kosten von Menschen mit Behinderungen, Rollatoren oder Kinderwagen gehen.“

Der Bürger Bund glaubt ebenfalls, dass an einer strikten Bewirtschaftung der öffentlichen Parkplätze kein Weg vorbei führt. Man werde dem Abbau von Parkplätzen und der Erhöhung der Parkgebühren zustimmen, wenn auch die Betroffenen zustimmen. „In unseren Augen erscheinen die Empfehlungen des Gutachters zwar alternativlos, wir wollen aber den Sachverstand der Anwohner nutzen, um sie gegebenenfalls noch zu optimieren“, erklärte Sprecher Marcel Schmitt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort