Arbeiten am Bonner Hauptbahnhof Am Mittag beginnt der Abriss der Südüberbauung

Bonn · Der Abriss der Bonner Südüberbauung beginnt. Das hat auch Auswirkungen auf die Fußwege am Bonner Hauptbahnhof. Wie wird das Baufeld aussehen? Wo können Fußgänger noch lang? ga-bonn.de mit der Übersicht.

 Während des Abrisses und Neubaus der Südüberbauung in der Bonner Innenstadt sind einige Sperrungen geplant.

Während des Abrisses und Neubaus der Südüberbauung in der Bonner Innenstadt sind einige Sperrungen geplant.

Foto: ga

Ein bisschen Dramatik schwingt schon mit, wenn am Mittwoch, 25. Januar, zur Mittagszeit (High Noon) der Abriss der Südüberbauung eingeleitet wird. Oberbürgermeister Ashok Sridharan persönlich wird den Startschuss für die Abrissarbeiten geben. Einen Tag zuvor hat die Stadt mitgeteilt, welche Auswirkungen die Baustelle und die sich anschließende Bebauung des Nordfelds gegenüber dem Hauptbahnhof für Fußgänger, Anlieger und Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs haben wird.

Für den 1. Februar hat Ten Brinke, Investor des Maximilian-Centers auf dem Gelände der heutigen Südüberbauung, eine Erweiterung der bisherigen Baustellenfläche beantragt.

Seit Dezember sind die Zugänge zum Bestandsbau gesperrt, an der Maximilianstraße ist ein langer Bauzaun aufgestellt.

Wie wird das Baufeld aussehen?

Im Grunde muss Ten Brinke den gesamten Altbau abschirmen. Der Investor benötigt dazu entlang der Außenwände zur Poststraße, also zum Bonner Loch hin und zur Maximilianstraße mit seinen Geschäften auch ein Stück der jeweiligen Straßen.

„Dort wird während der Bauzeit eine restliche Wegebreite von mindestens 3,50 Meter sichergestellt“, informiert Stefanie Zießnitz aus dem Presseamt. Das reiche sowohl für die Anlieferung von Waren, als auch für die Müllwagen aus. Die Fußgängerarkade zur Straße „Am Hauptbahnhof“ wird dagegen voll gesperrt. Ebenso wie der Durchgangsplatz vor dem Hotel Continental, den vor allem Zugreisende gerne nutzen, die beim Taxistand an Gleis 1 über die Ampel gehen, um in die Innenstadt zu gelangen.

Unterirdisch haben die Abrissarbeiten ebenfalls Auswirkungen: Die Querspange mit den mittlerweile leergezogenen Ladengeschäften zwischen U-Bahn-Zugang und Zentralem Omnibusbahnhof (ZOB) wird bis Herbst 2018 gesperrt.

Wo kann man lang?

Offen bleiben vorerst die beiden Tunnel, die zu den DB-Gleisen und weiter bis zur Quantiusstraße führen. Das Bonner Loch können Pendler zunächst weiterhin nutzen, dort soll ein provisorischer Aufzug hin. Ab Ende März muss die Rampe vom südlichen Tunnel hoch zum ZOB bis zum Frühjahr 2018 geschlossen werden. Die Stadt ist, wie sie sagt, mit dem Investor in Gesprächen, diese Bauzeit möglichst zu verkürzen.

Wie geht es mit dem Nordfeld weiter?

Ab Herbst setzen die Developer aus Düsseldorf ihr Projekt „Urban Soul“ auf dem Nordfeld um. Das Einkaufs- und Geschäftsensemble entsteht auf dem Bonner Loch und dem Parkplatz hin zur Thomas-Mann-Straße. Durch die Überbauung fehlt also dann das „Loch“ als Durchgang vom Hauptbahnhof in die Stadt beziehungsweise umgekehrt. Um die Fluchtwege und Entrauchung der U-Bahn zu gewährleisten, bauen die Developer schon ab Mai oder Juni zur Poststraße und zur Straße „Am Hauptbahnhof“ hin die geplanten Treppenanlagen und einen Aufzug.

Gibt es Auswirkungen auf Auto- und ÖPNV?

Die Baustelle Südüberbauung wird aus Süden über den Cityring angefahren. Der Investor hat die Einhaltung von Zeitfenstern zugesichert, um den Verkehr nicht über Gebühr zu belasten. Wenn die Bauarbeiten am Nordfeld starten, will das Tiefbauamt den neuen Kreisel an der Rabinstraße nur für Baufahrzeuge öffnen. Dafür muss eine Ampel umgebaut werden, sagte Peter Esch, Leiter des Tiefbauamts. Zurzeit überlegen Stadt und Investor, ob die Haltestelle der Straßenbahn 61/62 Richtung ZOB verlegt wird.

Wird auf Kritik reagiert?

Nach der Kritik von Geschäftsleuten in der Maximilianstraße stehen nun statt der angedachten drei Meter Platz für Durchfahrten bei der Anlieferung mindestens 50 Zentimeter mehr zur Verfügung. Ein Baukran wird von der Straße auf das Baufeld verlagert. Bernd Gelhausen, Geschäftsführer bei Mr. Music, begrüßt zwar grundsätzlich die Baumaßnahme, ist aber wenig erfreut über den Verlauf der Planungen: „Die Informationspolitik ist eine Katastrophe.“

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