Klimacamp in Bonn Alternativer Gipfel in Bonn startet völlig verregnet

Bonn · Mehr oder weniger unter Wasser standen nach dem Dauerregen am Freitag die Zelte des Klimacamps der Bonner Jugendbewegung auf der Wiese der Poppelsdorfer Allee. Zur Demonstration kamen weniger Teilnehmer als erwartet.

„Wir hoffen, dass wir in den nächsten Tagen doch noch einige mehr werden“, sagte Miran Mahmod, einer der Sprecher des Klimacamps, das noch von vielen weiteren politischen Gruppierungen wie der Verdi-Jugend oder der Linkspartei unterstützt wird. Das Camp findet bis zum kommenden Donnerstag statt und lädt alle Bürger ein, an den Veranstaltungen und Diskussionrunden rund um das Thema Klima teilzunehmen. „Wir möchten auf die Gefahr durch die steigende Erderwärmung und die Missstände bei der Bekämpfung selbiger aufmerksam machen“, erklärte Mahmod.

Anlass für das Klimacamp ist die Weltklimakonferenz COP23 in Bonn im November. Die Bonner Jugendbewegung, die Mahmod zufolge aus den einst von Studenten und Schülern organisierten Bildungsstreiks hervorgegangen ist, sieht die COP äußerst kritisch: „Wir kritisieren, dass der Klimagipfel eine geschlossene Veranstaltung ist und dort bisher außer leeren Versprechungen nichts herausgekommen ist“, sagte Mahmod. Es sei deshalb dringend notwendig, allen Menschen die Debatte zum Klimaschutz zu ermöglichen. Dafür soll auf dem Klimacamp Bonn sieben Tage lang Zeit und Raum sein.

Konzerte und Sport

Neben der inhaltlichen Arbeit soll aber auch der Spaßfaktor nicht zu kurz kommen: So werde es auf der Wiese auch Konzerte und Sportveranstaltungen geben. Übernachtet wird in Zelten. Umwelttoiletten und mobile Duschen stellen die Hygiene sicher. Die Stadtwerke sorgen für das Wasser, Strom kommt aus Generatoren. „Wir werden auch von Anwohnern unterstützt, die uns ebenfalls Strom bereitstellen“, so Mahmod. Auch wird gemeinsam gekocht: Am Freitagabend gab es türkische Linsensuppe mit Fladenbrot.

Dass unter den Teilnehmern des Camps auch ein Mitglied der Bonner Verdi-Jugend ist, gegen das nach dem G20-Gipfel in Hamburg wegen des Vorwurfs des Landfriedensbruchs nach wie vor ermittelt wird, sei bekannt, sagte Mahmod. „Wir haben natürlich darüber gesprochen, aber die Vorwürfe treffen nicht zu“, so Mahmod, der selbst in der Hansestadt bei den Demonstrationen dabei war. „Wir Bonner haben dort friedlich demonstriert.“

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