Planungssauschuss Alte Stadtgärtnerei in Dransdorf wird bebaut

DRANSDORF · Das Gelände in Bonn-Dransdorf weilt schon seit etwa zehn Jahren im Dornröschenschlaf. Dass dort einst die Stadtgärtnerei war, das ahnt der Spaziergänger nur bei genauem Hinsehen: Abgezäunt und völlig verwildert ist das Gelände, wo einige der gläsernen Gewächshäuser hinter den Hecken auszumachen sind.

Am Mittwochabend hat der Planungsausschuss den Weg für eine Bebauung des Areals am Rande des Meßdorfer Feldes frei gemacht. Gegen die Stimmen von SPD und Linke wurde der gemeinsame Antrag von CDU und Grünen angenommen, dieses Areal für eine Bebauung freizugeben.

Werner Esser (SPD) äußerte zwar nach wie vor Bedenken und verwies auch auf die Möglichkeit, auf dem Gelände eventuell den Servicebetrieb Stadtgrün anzusiedeln, doch die Mehrheit begrüßte den Vorstoß von Schwarz-Grün, zumal die Verwaltung im Vorfeld schon mitgeteilt hatte, dass eine Ansiedlung des Servicebetriebs wegen zu hoher Investitionskosten nicht in Frage käme.

"Wir haben es uns wirklich nicht leicht gemacht und sehr lange diskutiert. Aber das Ergebnis ist durchaus gelungen", fand Hartwig Lohmeyer (Grüne). Und so sieht es aus: Die Biologische Station, die derzeit Auf dem Dransdorfer Berg residiert, soll später nach Süden verlegt werden. Sie soll einen Neubau erhalten, der nach modernstem energetischen Standard zu errichten sei. Die dafür notwendigen Kosten sollen aus dem Verkauf der Wohnbauflächen refinanziert werden. Dies hätte den Vorteil, so Arno Hospes (CDU), dass die Reihe Auf dem Dransdorfer Berg mit Wohnbebauung geschlossen würde. Von dieser Stelle aus soll auch die Erschließung der neuen kleinen Siedlung erfolgen, die bis zum Fußweg an der Schwarzen Brücke reicht. Nach Westen hin käme die Biologische Station, nach Osten hin großzügig geschnittene Grundstücke für Einfamilienhäuser. Im Zentrum des Geländes stellt sich die Koalition Reihen- und Doppelhäuser vor. Hier soll auch eine Angebotsfläche für generationenübergreifendes Wohnen, dessen Nachfrage im Stadtgebiet ständig wächst, vorgehalten werden.

Das Gebiet südlich des Fußwegs An der Schwarzen Brücke soll weiterhin frei bleiben. "Wir hätten uns weitgehendere Wohnbebauung vorstellen können", sagte Frank Thomas (FDP), der in der Maßnahme auch "kein Anknapsen des Meßdorfer Feldes" sah, zumal das Areal der ehemaligen Frühbeete ja ebenfalls von jeder Bebauung freigehalten bleibt.

"Die Bebauung des Meßdorfer Feldes soll fortschreiten. Dass die CDU das will, ist bekannt; dass die Grünen das fordern und fördern, ist neu. Der grüne Tiger ist als schwarzer Bettvorleger gelandet", erklärte dagegen Wilfried Klein, (SPD). Wilfried Reischl (CDU) versteht die Kritik der SPD nicht: "Das ist ein tragfähigen Kompromiss."

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