5000-Euro-Spende "Alle-mal-malen-Mann" bekommt würdiges Begräbnis

Bonn · Dank einer großzügigen Spende bekommt der "Alle-mal-malen-Mann" ein würdiges Begräbnis. Das Bonner Original, das Mitte März starb, war mittellos und hatte keine Angehörigen.

Noch immer bewegt der Tod des „Alle-mal-malen-Mann“ die Gemüter: Der 86-jährige Künstler, der als Bonner Original unter dem Namen „Jan Loh“ insbesondere vielen Kneipengängern in Erinnerung bleiben wird, war vor einigen Tagen an den Folgen eines Sturzes gestorben und sollte eine sogenannte ordnungsbehördliche Bestattung erhalten. Denn der Maler, der von Kneipe zu Kneipe ging und für kleines Geld die Gäste malte, war mittelos und hatte keine Angehörige. Recherchen des General-Anzeigers hatten Mitte März den Tod des Bonner Originals bestätigt und eine Welle der Anteilnahme in der Stadt ausgelöst.

Der Lokalsender Radio Bonn/Rhein-Sieg startet daraufhin einen Spendenaufruf, damit der Verstorbene auf eine würdigere Weise beerdigt werden könne. Rund 5000 Euro seien dafür notwendig. Bernd Engelien, Pressesprecher der Zurich-Versicherung, hörte am Montagmorgen davon und entschied spontan, diese Summe werde die Zurich-Versicherung zur Verfügung stellen.

Seine Entscheidung stieß im Kollegenkreis auf volle Zustimmung, da viele Jan Loh gut kannten und von ihm auch gemalt worden waren. Engelien informierte sogleich Oberbürgermeister Ashok Sridharan über die in Aussicht gestellte Spende. „Er hat sich natürlich gefreut, die Stadt will sich jetzt um die passende Grabstätte kümmern“, sagte Engelien dem General-Anzeiger. Schließlich sei die Deutsche Herold-Versicherungsgruppe, die 2006 in die Zurich-Versicherung aufging, 1922 als Deutscher Begräbnis-Versicherungsverein gegründet worden.

Eine solche ordnungsbehördliche Bestattung erfolgt in der Regel in einem pflegefreien Urnengrab ohne Einfassung auf einer Wiesenfläche. Sie muss aber nicht, wie es ursprünglich seitens der Stadt hieß, automatisch anonym erfolgen, worauf Werner Kentrup vom Vorstand des Bestatterverbands Stadtverband Bonn hinweist. Das sei ein Missverständnis gewesen, räumte Stadtsprecherin Monika Hörig am Dienstag ein.

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