Fotografieren unter dem Motto „Vögel in der Stadt“ Alexander-Koenig-Gesellschaft vergibt Preise für Fotowettbewerb

Bonn · Die Alexander-Koenig-Gesellschaft vergab jetzt die Preise für seinen Fotowettbewerb „Vögel in der Stadt“. Rotkehlchen und Blaumeise sind sicher nicht die außergewöhnlichsten Fotomotive. Frank Friedrich und Tristan Bohn haben dennoch dafür die ersten Preise abgeräumt.

Mehr als 270 Aufnahmen zum Jahresmotto „Vögel in der Stadt – Die Vielfalt der Vogelwelt im städtischen Bereich“ waren eingesendet worden, die 60 schönsten hängen bis 18. Februar im Bistro des Naturkundemuseums. Ganz vorne sieht man ein Rotkehlchen mit Beute im Schnabel, das auf einer Glaskugel zu tanzen scheint.

Die Aufnahme kam laut Hobbyfotograf Friedrich durch einen „organisierten Zufall“ zustande: Er legte die Kugel in seinem Garten auf den Rasen, als er in der Nähe den Vogel sah. „Ich wusste, dass er kommt“, so Friedrich. „Rotkehlchen sind sehr neugierig.“ Also hielt er aus 20 Metern mit seinem Teleobjektiv drauf und drückte im richtigen Augenblick ab, als das Rotkehlchen auf der glatten Oberfläche ausrutschte.

Motiv, Schärfe, Dynamik, das alles beeindruckte die Jury, die dieses Bild zum Sieger kürte. Auf dem zweiten Platz der Teilnehmer über 18 Jahren kam Frank Kottisch, der in Cuxhaven eine Sumpfohreule im Flug fotografiert hatte. Die Aufnahme sei im Winter entstanden, sagte er, und zwar zu einem Zeitpunkt, als er seinen Abzugfinger kaum noch gespürt habe.

Den dritten Platz belegte Anne-Marie Kölbach, die in Köln-Hohenlind in einem Krankenhauspark ein Waldkauzpärchen in seiner Baumhöhle fotografieren konnte. Bei den Teilnehmern unter 18 Jahren gewann Tristan Bohn: Der Zwölfjährige hatte sich im Garten in Königswinter auf die Lauer gelegt, um die Blaumeise vor einem bestimmten Hintergrund zu fotografieren: „Das Licht war so günstig.“ Die Sonne scheint auf Gestrüpp, davor hebt sich die Meise deutlich ab. Die Jury lobte ausdrücklich die technische Hochwertigkeit des Fotos.

Den zweiten Preis für sein Foto von einer Rauchschwalbe auf einem Stacheldrahtzaun konnte sich Timo Rauw leider nicht abholen: Der Zwölfjährige lebt im belgischen Malmedy. Daneben sieht man viele imposante Aufnahmen, teils auch von Tieren in anderen Ländern, etwa den Pelikan in Chile und die Nachtreiher in Israel. Den Preis übergab der neue Gesellschaftspräsident Helmut Stahl, der sich als Ornithologe über das Thema gefreut hatte. AKG-Vorstandsmitglied Andreas Domschke lobte das Motto für den Wettbewerb 2018 aus: Gesucht werden ab sofort Bilder von „Amphibien und Reptilien in ihrem Lebensraum“.

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