Neuwahl bei Haus & Grund Alanus-Kanzler ist neuer Vorsitzender bei Haus & Grund

Bonn · Vorgänger Hans Rudolf Sangenstedt kritisiert den Mietspiegel. Die Eigentümergemeinschaft vertritt 6436 Mitglieder in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis.

Beim 15. Haus & Grund-Tag Bonn/Rhein-Sieg im Haus der Evangelischen Kirche ist am Wochenende der Bonner Rechtsanwalt Dirk Vianden zum neuen Vorsitzenden der Eigentümergemeinschaft gewählt worden. Er folgt Professor Hans Rudolf Sangenstedt, der das Amt acht Jahre lang innehatte.

Vianden ist gebürtiger Bonner, wuchs in Alfter auf und machte sein Abitur am Konrad-Adenauer-Gymnasium in Bad Godesberg. Nach dem Studium der Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften an der Universität Bonn erhielt er 1994 seine Zulassung als Rechtsanwalt am Amts- und Landgericht und trat in die väterliche Steuerberatungs- und Rechtsanwaltskanzlei ein. 2013 wählte ihn die Alanus-Hochschule zum Kanzler.

„Ich möchte als begeisterter Bonner und begeisterter Regionalist etwas zurückgeben. Bei den Dienstleistungen für unsere Mitglieder will ich die wichtige Steuerberatung ausbauen“, sagte der 56-jährige. Vianden dankte Sangenstedt, der zum neuen Ehrenvorsitzenden gewählt wurde, für „ein wohl bestelltes Haus“ mit 6436 Mitgliedern.

Makler rechnet mit neuen Preisrekorden

Auch Stefan Raetz, Bürgermeister der Stadt Rheinbach und Beiratsvorsitzender von Haus & Grund, würdigte die 35-jährige Vorstandsarbeit von Sangenstedt. Er sei ein Mann, der Diskussionen befördere, das offene Wort pflege und die deutliche Rede bevorzuge. Deutlich wurde der scheidende Vorsitzende auch in seinem letzten Geschäftsbericht. So kritisierte er den vom Stadtrat beschlossenen Mietspiegel als „unerfreuliches Thema“. Haus & Grund könne den Mietspiegel nicht anerkennen, da er den gesetzlich geforderten Qualitätsstandards nicht entspreche. Konfrontiert mit „einer Fülle von Unzulänglichkeiten“, sei die Stadt Bonn nicht bereit gewesen, „sich mit den Argumenten des von uns beauftragten Gutachters auch nur im Ansatz auseinanderzusetzen“. Sangenstedt: „Das ist nicht unser Mietspiegel.“ Ein qualifizierter Mietspiegel ist Grundlage bei Rechtsstreitigkeiten zwischen Mietern und Eigentümern – etwa bei Verstößen gegen die Regeln der „Mietpreisbremse“, die sich auf den Mietspiegel bezieht.

Besonderes Interesse bei den Fachvorträgen fand am Samstag das Referat des Immobilienmaklers Ralf Kampmeyer. Nach seinen Prognosen werden die Wohnungspreise in Bonn weiter deutlich steigen. Bei neuen Eigentumswohnungen in zentraler Lage würden „sehr zügig“ Quadratmeter-Preise von 5000 Euro erreicht, prognostizierte er. Für die Kaltmiete in Neubauten sieht Kampmeyer einen Anstieg auf über elf Euro pro Quadratmeter. „Bei den Kleinstwohnungen konkurrieren Studenten und internationale Experten, zum Beispiel von den Vereinten Nationen“, sagte Kampmeyer. Von der angespannten Lage auf dem Bonner Wohnungsmarkt würden im Rhein-Sieg-Kreis besonders Siegburg, Hennef, Troisdorf und Alfter profitieren.

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