In der Bonner Rheinaue Acht Welpen in Transportbox ausgesetzt

BONN · Ein Spaziergänger hat am Mittwochvormittag acht Hunde-Welpen eingepfercht in einer Transportbox in der Bonner Rheinaue gefunden und dem Tierheim übergeben. Dieses hat mittlerweile Anzeige erstattet und eine Belohnung ausgesetzt.

Unbeholfen tapsen die acht Labradormix-Welpen in ihrem Übergangsdomizil im Albert-Schweitzer-Tierheim umher. Dass sie überhaupt leben, verdanken sie einem Spaziergänger in der Bonner Rheinaue: In der Nähe des Posttowers hörte er am Mittwoch gegen 11.45 Uhr aus einem Gebüsch Winseln und Hecheln und zog eine etwa 65 mal 45 Zentimeter große Transportbox aus einem Gebüsch. In der Box waren die Hundebabys eingepfercht.

Tiere waren voll mit Flöhen

Er brachte die Welpen ins Tierheim. Laut Julia Zerwas, Leiterin der Hundeabteilung, sind sie sechs bis sieben Wochen alt und waren, als sie aufgefunden wurden, "voll mit Flöhen", so die Tierpflegerin. "Sie wurden ohne Wasser und Futter zurückgelassen und waren leicht dehydriert." Wann die drei Weibchen und fünf Rüden ausgesetzt wurden, konnte sie nicht sagen. Die Tiere sind nicht gechippt oder in irgendeiner Weise registriert, über ihre Herkunft kann Zerwas nur spekulieren: Sie könnten von einer Hündin in Bonn stammen, deren Halter den Nachwuchs nicht gewollt hatte, oder aber als angebliche Rassehunde aus dem Ausland hergebracht worden sein.

Das Tierheim setzt laut der Vorstandsvorsitzenden Barbara Töpfer eine Belohnung für Hinweise aus, die zum Täter führen. Wer etwas über die Hunde weiß, kann sich unter Tel. 02 28/63 69 95 melden. Außerdem wurde Anzeige gegen unbekannt erstattet. Die Polizei hat ebenfalls Ermittlungen aufgenommen. Viele Spuren, etwa Fingerabdrücke, gab es für die Experten allerdings nicht zu sichern, da Zerwas die Transportbox desinfizieren musste.

Welpen müssen vorerst im Tierheim bleiben

14 Tage lang müssen die Hunde auf jeden Fall im Tierheim bleiben, für den Fall, dass sich der Besitzer meldet - gegen diesen würde dann aber erst einmal ermittelt. Aber auch danach können sie nicht direkt an neue Besitzer weitervermittelt werden: Sie müssen erst eine sechs- bis achtwöchige Quarantänezeit abwarten. Denn es könne sein, dass sie ausgesetzt wurden, weil sie eine Krankheit hätten, sagte Zerwas.

Dass so viele Tiere zeitgleich ausgesetzt werden, passiert nach Aussage der Mitarbeiter im Tierheim zum Glück selten, vielleicht einmal im Jahr. Einzelne Tiere, auch mal zwei oder drei, finde man dagegen öfters auf. Diese würden in der Regel direkt vor dem Tierheim ausgesetzt. Hunde, Katzen und Kaninchen ereilt dieses Schicksal danach gleichermaßen und über das ganze Jahr verteilt. Die Kaninchen finde man häufig in den Rheinauen, wo sie von ihren Besitzern einfach freigelassen würden.

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