Abhilfe für Engpass Absolutes Halteverbot auf der Meßdorfer Straße in Bonn

Dransdorf · Die Stadt Bonn hat auf der Meßdorfer Straße Nägel mit Köpfen gemacht und in dieser Woche neue Verkehrsschilder installiert. In der engen Straße in Dransdorf gilt jetzt ein absolutes Halteverbot.

 Eng ist die Meßdorfer Straße und hat kaum Ausweichstellen für Gelenkbusse. Deshalb wurde das Halteverbot eingeführt.

Eng ist die Meßdorfer Straße und hat kaum Ausweichstellen für Gelenkbusse. Deshalb wurde das Halteverbot eingeführt.

Foto: Benjamin Westhoff

Ab dieser Woche gilt absolutes Halteverbot auf der Meßdorfer Straße. Die Stadt installierte entsprechende Schilder. Es wurde im Vorgriff darauf verhängt, dass zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember nicht nur Solobusse, sondern die großen Gelenkbusse diesen Weg nehmen sollen. Bei den Anwohnern, die dies Anfang 2017 zu verhindern suchten, kommt das gar nicht gut an. Denn sie befürchten, dass auf der abschüssigen Strecke jetzt noch schneller gefahren wird als bisher, wenn die Autos am Straßenrand nicht mehr als Tempobremse dienen.

Zweites Manko: Für die Anwohner gibt es jetzt nicht nur keine Parkplätze mehr direkt vor der Tür, sondern auch keine im näheren Umkreis – ein Umstand, auf den die Anwohner übrigens schon bei der Planung des Wohngebiets „An Justin Hütten“ in der unteren Meßdorfer Straße vor zehn Jahren hingewiesen hatten und der damals von den Planern vom Tisch gewischt worden sei.

Eine von ihnen, Martina Schönborn-Waldorf , ist fassungslos. Abgemacht gewesen sei in den politischen Gremien, dass der Einsatz der Gelenkbusse geprüft werde und die Gremien und Anwohner informiert würden. „Jetzt werden einfach Tatsachen geschaffen“, sagt sie. „Das ist doch unglaublich.“

Ausweichmanöver sind problematisch

Die Stadt Bonn teilte mit, es hätten sich bei der Prüfung keine anderen Möglichkeiten ergeben, um mögliche Blockaden in dem Flaschenhals zu vermeiden. Das Problem sei, dass Busfahrer in der Kurve die entgegenkommenden Busse nicht rechtzeitig sehen können und ein Ausweichen aufgrund parkender Fahrzeuge äußerst problematisch sei.

„Beim Einsatz von Gelenkbussen ist ein Ausweichen im gesamten Bereich der Meßdorfer Straße zukünftig nicht mehr ohne einzurichtende Ausweichstellen möglich, da der Nachläufer des Gelenkbusses bei zu kurzen Haltelücken zwischen den parkenden Fahrzeugen in die Gegenfahrbahn ragen wird“, erklärte das Presseamt. Andere, weniger einschneidende Maßnahmen als das Halteverbot gebe es nicht, habe die Prüfung ergeben. Laut Stadtwerken hätten sich in diesem Bereich schon Busse festgefahren.

Deshalb sei durchgängig das absolute Halteverbot auf beiden Straßenseiten von der Verkehrsinsel am Ortseingang Dransdorf bis Hausnummer 55 verhängt worden. „Hierdurch können sich die Fahrer der einander entgegenfahrenden Busse rechtzeitig sehen und gefahrlos begegnen.“ Außerdem wurde das absoluten Halteverbot um jeweils zehn Meter vor und hinter dem Fußgängerüberweg Am Dörnchen verlängert, zur Schaffung einer Ausweichstelle.

Das habe auch den Vorteil, dass die querenden Fußgänger besser gesehen werden können. Um einen Wechsel der Straßenseite durch die parkenden Fahrzeuge zu verhindern, sei in der Gegenrichtung das bestehende eingeschränkte Halteverbot vom Kreisverkehr kommend über den Bereich Am Dörnchen hinaus bis Hausnummer 64 verlängert worden.

Halteverbot würde nichts ändern

Die Anwohner hatten seinerzeit kritisiert, der Verkehr sei nicht wie versprochen durch den Bau der Kreisstraße 12n geringer geworden. Am Verkehrschaos würden mittelfristig weder die Gelenkbusse noch die 24 zur Streichung vorgesehenen Parkplätze etwas ändern, solange es keine Straße von dem Wohngebiet bis zur K12n-Ortsumgehung gebe.

Insofern lautete ihre Forderung: Die Meßdorfer Straße müsste zu einer reinen Anwohnerstraße werden, will die Stadt ihr eigenes Konzept umsetzen. „Dann wäre dem ampelfreien Schleichweg für alle, die keine Lust auf den Stau auf dem Hermann-Wandersleb-Ring oder auf der K12 haben, ein Riegel vorgeschoben“, hieß es damals.

Allerdings bekamen die Anwohner, die Unterschriften für ihre Position sammelten, auch Gegenwind aus der Bevölkerung. In einem anderen Bürgerantrag wurde die Idee kritisiert, die Buslinien als „Nebenast“ ohne Gelenkbusse fahren zu lassen. Das hätte eine Trennung der Linie 610 und ein Umsteigen der Fahrgäste in Dransdorf erfordert. Die Kritiker dieser Lösung hatten geltend gemacht, eine Trennung der Linie bringe noch mehr Busse auf die Straße und führe zu erheblichen Mehrkosten, außerdem sinke durch Umsteigen die Attraktivität des Busangebots.

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