Busbahnhof Bonn Ablauf der brutalen Attacke ist weiter unklar

BONN · Der 30-jährige Mann, der am Sonntagmorgen am Busbahnhof in Bonn schwer verletzt wurde, kann zur Tat nichts sagen. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise.

Laut Polizei wurde der Mann mittlerweile von der Intensiv- auf eine normale Station verlegt und konnte befragt werden. Das Ergebnis: Der 30-Jährige wisse nicht, "wie das alles geschehen ist". Mithin konnte nicht geklärt werden, ob der Täter ihm die schweren Verletzungen im Gesicht mit einem Messer oder einem anderen Gegenstand wie einer Flasche zugefügt hat.

Fest steht: Der 30-Jährige hatte Glück, dass Herbert Brennecke in der Nähe war. Der 56-jährige Busfahrer überlegte nicht lange, als er den stark Blutenden sah. Er nahm den Notfallkoffer, der sich in jedem Bus befindet, stieg aus und leistete mit einem anderen jungen Mann Erste Hilfe. "Der Mann kam auf den Bus zu und hielt sich die Hände vor das Gesicht, über seine Hände lief Blut", berichtet Brennecke.

Ihm sei sofort klar gewesen, dass er helfen wollte. "Vor dem Bus stand ein junger Mann, der Taschentücher in der Hand hatte." Diese presste er zuerst auf die Wunde, doch die Blutung konnte nicht gestoppt werden. Dann holte er den Verbandskasten und versorgte den 30-Jährigen, dessen Wunde "von hinterm Ohr bis vorn zur Nase verlief" mit einer großen Kompresse. Einen Druckverband lehnte das Opfer ab, weil es die Augen nicht schließen wollte.

Es ist das erste Mal, dass Brennecke, der seit 1979 bei den Stadtwerken arbeitet, so etwas passiert ist. "Mir kamen die Schulungen zugute, die wir regelmäßig machen." Doch auch sonst sei für ihn eins klar: "Lieber ein Handgriff zu viel, als einer zu wenig." Für die Schaulustigen, die um den Bus herumstanden und teilweise sogar Fotos machten, ohne zu helfen, hat er kein Verständnis. "Dass man hilft, ist für mich selbstverständlich."

Noch fehlt von dem Täter jede Spur. Außerdem ist es der Polizei bisher nicht gelungen, den Tathergang zu rekonstruieren. Deswegen bittet sie Zeugen, die etwas zum Ablauf oder zum Täter sagen können, sich unter der Telefonnummer 0228/150 zu melden.

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