Hochschulmesse in Bonn Abiturienten sorgen sich um ihren Studienplatz

Bonn · Rund 2500 Schüler nutzten am Dienstag die Gelegenheit, sich auf der Hochschulmesse in der Beethovenhalle über Studienfächer und Hochschulen zu informieren. 30 Aussteller von Universitäten und Fachhochschulen aus der Region Bonn/Rhein-Sieg sowie aus Aachen, Wuppertal und Koblenz waren gekommen, um die zukünftigen Fachkräfte an Infoständen zu beraten.

Einen tieferen Einblick in das, was die Schüler bei der Wahl einer Fachrichtung erwarten können, boten außerdem Vorträge über unterschiedliche Fachrichtungen wie Umweltingenieurswissenschaften, Medizin oder Mathematik. Ausgerichtet wurde die Hochschulmesse, die bereits in ihr 13. Jahr geht, von der Berufsberatung der Bonner Agentur für Arbeit.

"Es sind etwas weniger Besucher als letztes Jahr", bilanzierte Margit Seiwert von der Berufsberatung der Arbeitsagentur, "aber das mag auch am schlechten Wetter liegen". Vor den Infoständen der Universitäten und Fachhochschulen bildeten sich dennoch teilweise große Trauben.

Vor allem eine Frage aber schien viele Schüler an diesem Tag in die Beethovenhalle getrieben zu haben: Welche stehen die Chancen einen Studienplatz zu bekommen, wenn gleich zwei Jahrgänge Abitur machen? Zur Erklärung: Nach der Verkürzung der Schulzeit von 13 auf zwölf Jahren, legen in diesem Jahr erstmals auch die Schüler des sogenannten G8-Jahrgangs das Abitur ab, wodurch ab dem kommenden Sommersemester rein rechnerisch die doppelte Anzahl Absolventen Studienplätze benötigen.

Die Sorge um einen Studienplatz teilten auch Anna und Theresa vom Konrad-Adenauer-Gymnasium in Bad Godesberg. Die Schülerinnen, die zum G8-Jahrgang gehören und in diesem Jahr Abitur machen, interessierten sich für die Fachrichtung Medienwissenschaften. "Leider war es schwierig gezielt Informationen zu bekommen - an den Ständen war es einfach zu voll", sagte die 18-jährige Theresa. "Wir wollen nach dem Abitur erstmal einen Auslandsaufenthalt machen, so können wir den ersten Andrang an den Unis hoffentlich umgehen."

"Viele Interessenten sorgen sich zum Beispiel, dass der Numerus Clausus (NC) in ihrem Wunschfach steigt oder dass Fächer, die bisher nicht zulassungsbeschränkt sind, einen NC verlangen", berichtete Eva Sindern von der Studienberatung der Universität Bonn. "Wie hoch der Andrang in den kommenden Semestern aber tatsächlich sein wird, weiß aber im Moment noch niemand genau."

" Es ist wichtig, dass man sich einen Plan B zurecht legt, wenn es mit dem gewünschten Studienlatz nicht klappen sollte, rät Berufsberaterin Seiwert. "Manche Berufe sind auf mehreren Wegen erreichbar". Sollte es mit der Wunsch- Uni nicht klappen, könne der Bewerber ein freiwilliges soziales Jahr oder eine vorherige Ausbildung in Erwägung ziehen.

Wenig Sorgen machte sich Jonas von der Carl-von-Ossietzky Gymnasium in Ückesdorf. Der Abiturient informierte sich auf der Messe über seinen Studienwunsch Maschinenbau: "Ich weiß, dass es aufgrund des doppelten Jahrgangs vermutlich eng wird an den Unis. Aber ich will sowieso erstmal ein Praktikum machen."

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