Museum Koenig erweitert Ausstellung 600 Fische in 18 Aquarien

Bonn · Das Museum Koenig fügt der Dauerausstellung „Unser blauer Planet“ eine Unterwasserlandschaft hinzu. Die ersten Fische haben schon Nachkommen gezeugt.

 Ein Teil der tropischen Aquariumslandschaft im Museum Koenig.

Ein Teil der tropischen Aquariumslandschaft im Museum Koenig.

Foto: Thomas Kölsch

Die Lebensräume der Landtiere hat das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig (ZFMK) bereits in mehreren Abteilungen seiner Dauerausstellung „Unser blauer Planet“ dargestellt – nun ist das nasse Element an der Reihe. Unter dem Titel „Wasser – Leben im Fluss“ gewähren seit Freitag 18 Aquarien mit mehr als 16 000 Litern Fassungsvermögen im Untergeschoss des Hauses einen Einblick in die Welt der Fische. Mit viel Liebe zum Detail haben die Experten um den Kurator Fabian Herder die unterschiedlichen Unterwasserlandschaften gestaltet, die sich an zwei Ökosystemen orientieren: Einem heimischen und einem exotischen Fluss.

Für ersteres hat Herder die Sieg als Vorbild genommen. „Sie ist ein Juwel und ideal, um exemplarisch für andere Flüsse in unseren Breiten zu stehen“, erläutert der Privatdozent, während er an den verschiedenen Becken entlanggeht, die von der Quelle bis zur Mündung verschiedene Habitate nachbilden. Jeder Fisch braucht spezifische Voraussetzungen hinsichtlich Strömungsgeschwindigkeit, Wassertiefe und Bewuchs, und Herder hat sich bemüht, jeder der insgesamt rund 60 eingesetzten Arten gerecht zu werden. „Für die Aquarien auf dieser Seite haben wir rund eine Tonne Originalsubstrat herbeigeschafft“, sagt er. „Wenn schon die Sieg, dann aber auch richtig.“

Auf der gegenüberliegenden Seite des Untergeschosses findet sich derweil die Artenvielfalt der tropischen Flüsse Südostasiens. Auch hier finden sich diverse Lebensräume mit den ihnen eigenen Bewohnern – in einem Paludarium, das neben einer Wasserfläche auch Raum für Schlangen, Frösche und Schildkröten bietet, ist sogar ein kleiner Wasserfall errichtet worden. „Insgesamt dürften wir hier so um die 600 Tiere haben“, schätzt Willi Miesen, der Herder bei dem Aufbau der Ausstellung unterstützt hat.

„Die ersten Fische haben bereits Nachkommen gezeugt – offenbar fühlen die sich also bei uns wohl.“ Für Herder geht damit ein Traum in Erfüllung: „Bislang war ich Herr über 100 000 präparierte Fische, aber der Blick auf das lebende Tier fehlte. Das hat sich nun zum Glück geändert.“

Zufrieden über die Entwicklung zeigte sich auch Professor Wolfgang Wägele, Direktor des ZFMK. „Wasser beeinflusst und verbindet wie kein anderes Element Landschaften und Lebewesen, insofern war der Schritt zu den Aquarien nur konsequent“, sagte er. „Damit runden wir unsere Dauerausstellung ab – denn die Wasserwelten fehlten uns bislang noch.“ Zugleich verwies er stolz auf die interaktiven Terminals, mit denen sich die Besucher über Tiere und Lebensräume informieren können. „Damit sind wir auf dem neuesten Stand der Technik“, sagte er. Bei der Finanzierung beteiligte sich die Bonner Dederich-Stiftung. Die Ausstellung ist seit diesem Samstag für die Öffentlichkeit zugänglich.

Das Museum Koenig ist von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet, Mittwoch bis 21 Uhr. Montags ist das Museum außer an gesetzlichen Feiertagen geschlossen. Der letzte Einlass erfolgt eine Stunde vor Schluss. Der Eintritt kostet fünf, ermäßigt 2,50 Euro. Weitere Informationen unter www.zfmk.de.

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