Bürger für Beethoven und City Marketing stellen Ottmar Hörls Statue vor 500 Ludwigs für den Münsterplatz

Bonn · "Unser Ludwig" ist aus Kunststoff, wetterfest, leicht transportabel und wiegt ca. sechs Kilogramm. Gut 500 Stück der knapp einen Meter hohen Statuen werden im Frühjahr 2019 auf dem Münsterplatz stehen, in direkter Nachbarschaft zum großen, maßgeblich von Franz Liszt initiierten Beethoven-Denkmal, doch nicht in Konkurrenz dazu.

 Der Künstler Ottmar Hörl und sein Beethoven.

Der Künstler Ottmar Hörl und sein Beethoven.

Foto: Barbara Frommann

Denn der Beethoven, der hier präsentiert werden soll, hat nichts mit dem heroischen und stets etwas mürrisch dreinblickenden Gesellen zu tun, als der der in Bonn geborene Komponist immer gerne gezeigt wird. Das passt vielleicht zum nicht selten genialisch überhöhten Bild, welches man sich von diesem Künstler macht, hat aber vermutlich wenig mit der Realität zu tun.

"Beethoven war eine rheinische Frohnatur", ist jedenfalls Ottmar Hörl überzeugt. Auf das Konto des Künstlers geht die Statue des etwas stämmig wirkende aber auch lässig schmunzelnden Beethoven, der, wenn es nach den Plänen des City Marketing und der Bürger für Beethoven geht, nicht nur die Stadt bevölkern, sondern auch in zahlreichen Privathäusern, Wohnungen oder Geschäften stehen könnte.

500 Stück sollen auf jeden Fall zusammenkommen, damit die Installation auf dem Münsterplatz auch ihre Wirkung entfalten kann, doch sollten sich mehr Interessenten finden, werden auch mehr Beethoven-Statuen produziert, so Stephan Eisel, Vorsitzender der Bürger für Beethoven. Der Verein hat dieses Projekt zusammen mit dem City Marketing initiiert und gibt sich zuversichtlich. "Es hat gefunkt", berichtete Eisel vom ersten Zusammentreffen mit dem Künstler, "das ist unser Beethoven."

Bis Weihnachten wird man nun die Möglichkeit haben, in einer Art Subskription eine Patenschaft für eine Statue abzuschließen. Kostenpunkt: 300 Euro. Man hat die Wahl zwischen den Farben Grün und Gold. Zusätzlich gibt es eine vom Künstler signierte Variante, die das Doppelte kostet. Der Preis ist gültig, solange das Projekt läuft, danach steigt er um jeweils 50 Euro.

Die Verantwortlichen scheinen zuversichtlich, dass man die magischen 500 erreichen wird. In Aachen jedenfalls, wo Hörl 2014 Karl den Großen verewigte, war der Andrang so enorm, dass in kürzester Zeit 850 Statuen verkauft waren. Man könne übrigens auch mehrere Statuen kaufen, ergänzte mit hintergründigem Lächeln Stephan Eisel. Und auch Wiener oder Mechelner, so Eisel in Anlehnung an Orte, die mit der Biographie Beethovens in Verbindung stehen, könnten Statuen erwerben.

Für den Künstler heißt es jetzt aber erst mal: arbeiten. Der vorgestellte Entwurf ist nur ein Prototyp, von dem nun eine Wachsform erstellt wird, die in filigranen Details noch bearbeitet werden kann. In einem aufwendigen Vakuum-Schleuderguss-Verfahren, das in Deutschland nur von einer einzigen, in Coburg ansässigen Firma beherrscht wird, entsteht dann die eigentliche, nahtlos gefertigte Statue.

Der Flyer für dieses Projekt liegt an vielen Stellen in Bonn aus, eine Homepage wurde ebenfalls freigeschaltet. Prominentester Schirmherr der Aktion ist Oberbürgermeister Ashok Sridharan, aber auch GMD Dirk Kaftan und Uni-Rektor Michael Hoch gehören zu den Unterstützern. Auch Ralf Birkner, Kaufmännischer Geschäftsführer der Beethoven Jubiläums Gesellschaft mbH, gab sich zuversichtlich: "Für uns ist das toll: Beethoven wird hier sicht- und anfassbar. So wird ein neues Beethoven-Bewusstsein in die Stadt getragen."

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