Caroline Ludwig aus Bonn 4265 Kilometer für den guten Zweck

Bonn · Die Bonnerin Caroline Ludwig will den Pacific Crest Trail bezwingen. Dafür muss sie 4265 Kilometer zu Fuß bewältigen. Unterwegs sammelt sie Spenden für die Rollikids.

 Grandiose Ausblicke und wildes Land bietet der Pacific Crest Trail.

Grandiose Ausblicke und wildes Land bietet der Pacific Crest Trail.

Foto: PCTA

„Jeden Tag den ganzen Tag: laufen, essen, schlafen.“ Und das über genau 4265 Kilometer. In drei Wochen tritt die 21-jährige Bonnerin Caroline Ludwig einen langen Marsch an. Über den Pacific Crest Trail führt sie ihr Weg entlang der Westküste der USA. Startpunkt ist die mexikanische Grenze; ankommen möchte sie an der Grenze zu Kanada.

Seit Oktober vergangenen Jahres laufen die Vorbereitungen für diese, ihre bisher längste Wanderung. „Ich bin so aufgeregt. Einerseits freue ich mich sehr, andererseits habe ich schon ein bisschen Angst und auch Respekt vor dem Trail und allem was dort auf mich wartet“, so Ludwig.

Carolines Inspiration für die Wanderung über den Pacific Crest Trail stammt aus dem Buch „Der große Trip: Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst“ der amerikanischen Autorin Cheryl Strayed. „Die Landschaft durch die der Trail führt, soll wunderschön sein, aber auch der Kick, so einen langen Weg zurückzulegen, hat mir bei der Entscheidung geholfen“, sagt Caroline. Doch nicht nur der Weg ist in Carolines Fall das Ziel, sondern auch ein guter Zweck spielt eine Rolle. Während ihrer Wanderung sammelt sie Spenden für die Kinderabteilung des Deutschen Rollstuhlsportvereins. Spenden kann jeder, der möchte.

Eine Reise nach dem Abschluss ihrer Ausbildung als Bankkauffrau war ohnehin geplant. Die Idee, diese mit einem sozialen Anliegen zu verbinden, kam hinterher. „Das Kind einer Freundin ist bei den Rollikids aktiv. So bin ich darauf aufmerksam geworden. Während ich mich sportlich betätige, kann ich also auch den Rollikids dabei helfen, ihre sportlichen Träume zu verwirklichen“, erläutert Caroline. Das gesammelte Geld soll nämlich dazu beitragen, dass die Rollikids schwimmen lernen können.

Am 6. April startet sie mit einer Bekannten und 15 Kilo Gewicht auf dem Rücken in Richtung Campo, an der Grenze zu Mexiko. Im Durchschnitt möchte sie 30 bis 40 Kilometer am Tag laufen – macht etwa 150 Tage. Dafür übt sie bereits seit einer Weile, indem sie zehn Kilometer am Tag mit Gepäck läuft. Der Trail führt sie zunächst durch die Wüste, dann geht es in die Berge. Mit hohen Temperaturen und schließlich heftigem Schneefall ist zu rechnen, „am meisten Angst habe ich allerdings vor den Tieren. Pumas und Bären könnten mir tatsächlich über den Weg laufen“, sagt Caroline.

Während sie selbst keine festen Pläne hat, was sie von der Reise mitnehmen möchte, freut sie sich über alle Spenden, die zusammenkommen, und ist gespannt zu sehen, wie es sich anfühlt „nicht immer erreichbar zu sein, vom Alltag loszukommen und die eigenen Grenzen erfahren zu können“, sagt Caroline.

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