Festspielhaus in Bonn 4000 Besucher im Post Tower

BONN · Die Ausstellung mit Entwürfen für ein Beethoven-Festspielhaus ist nach Angaben der Deutschen Post DHL bis gestern von rund 4000 Bürgern besucht worden.

Noch bis Sonntag um 18 Uhr können im Post Tower die Arbeiten von zehn renommierten Architekturbüros besichtigt werden, die vom Konzern zum Wettbewerb eingeladen worden waren. Gezeigt werden 3-D-Modelle und Schautafeln; auf einem großen Touchscreen gibt es Informationen in digitaler Form. Der Eintritt ist frei.

Beim ersten Anlauf für ein Konzerthaus war die Resonanz vor einigen Jahren mit rund 10 000 Gästen in der Wettbewerbsausstellung zwar stärker. Trotzdem ist man bei der Post zufrieden. "Wir hätten höchstens mit 3000 Besuchern gerechnet", heißt es dort. Immerhin ziehe sich die Debatte um das Festspielhaus jetzt schon lange hin. Bis Frühjahr 2015 will die Post sich für einen Siegerentwurf entscheiden.

Das Gästebuch der Ausstellung hatte gestern rund 300 Einträge - die Mehrzahl grundsätzlich positiv. Unter den drei Finalisten, die die Wettbewerbsjury am 28. Oktober ausgewählt hatte, scheinen die Arbeiten von Kadawittfeld (Aachen) und Valentiny (Luxemburg) den Leuten am besten zu gefallen. "Sehr gute Einbeziehung der Beethovenhalle", lobt ein Schreiber das muschelartige Gebäude der Aachener.

Ein anderer begeistert sich für die "große und kleine Welle" von Valentiny: "Sie verspricht die besten akustischen Eigenschaften, passt sich überdies der Landschaft an." Etwas weniger Begeisterung erntet David Chipperfield (London/Berlin) für seinen Entwurf mit eher klassischer Formsprache.

[kein Linktext vorhanden]Viele positive Einträge gibt es dagegen für den Bonner Architekten Karl-Heinz Schommer, dessen Konzerthaus über das Flussufer hinausragen würde. Der Entwurf schaffte es nicht ins Finale, unter anderem deshalb, weil er vom definierten Baufeld neben der Beethovenhalle abweicht: "Lichtdurchflutet, offen, schön, mit Verbindung zum Rhein. Schade", schreibt eine Besucherin.

Ein Festspielhaus-Kritiker hat sich auf der ersten Seite verewigt: "70 Millionen Euro - und wer zahlt den Rest?" Gemeint ist die Summe, auf die die Post die Baukosten für das Festspielhaus geschätzt hat. Sofern die private Baufinanzierung gestemmt werden kann, soll den späteren Betrieb eine mit öffentlichen Geldern ausgestattete Stiftung übernehmen. Der Businessplanentwurf, derzeit noch mit einer Deckungslücke von schätzungsweise 1,2 Millionen Euro pro Jahr, soll in den kommenden Wochen im Kulturausschuss des Rates diskutiert werden.

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