Präsentation auf Münsterplatz 37 Bildungsträger stellen Angebote vor

Bonn · Was tun, wenn die Schule beendet ist oder man sich weiterbilden möchte? Man könnte zum Beispiel die Berufsfachschule für Kosmetik am Robert-Wetzlar-Berufskolleg besuchen - so wie die jungen Frauen, die gestern auf dem Münsterplatz ihr Studienfach präsentierten.

 Besucher des Lernfestes konnten sich von Schülerinnen der Berufsfachschule für Kosmetik die Fingernägel lackieren lassen.

Besucher des Lernfestes konnten sich von Schülerinnen der Berufsfachschule für Kosmetik die Fingernägel lackieren lassen.

Foto: Barbara Frommann

Ihnen sei wichtig, mit Menschen zu arbeiten, sagten sie. "Es ist schön, dass man sofort ein Ergebnis sieht", meinte Cristina (17). Es werde nie langweilig, fügte Johanna (17) an: "Es gibt immer etwas Neues zu tun."

Auf dem Lernfest, das die Stadt Bonn mit dem Verein LerNet und der Regionalagentur Bonn/Rhein-Sieg zum 14. Mal ausrichtete, konnten sich die Besucher von ihnen die Fingernägel lackieren lassen. Insgesamt 37 Bildungsträger hatten Stände aufgestellt, darunter neben Berufskollegs und diversen Weiterbildungseinrichtungen auch das Bildungswerk für Friedensarbeit und der Bonner Verein zur Förderung der Altenpflege.

Auch "Job Systems" warb für seine Angebote: Dort kann man sich kaufmännisch ausbilden lassen. Der Schwerpunkt liegt laut Mitarbeiterin Silvia Mühl auf der Ausbildung von Friseuren, was auch auf dem Fest besonders hervorgehoben wurde: Am Stand konnte man sich die Haare machen lassen. "Bei uns sind die Dozenten vor Ort", sagte sie. Das sei der Unterschied zur Ausbildung in einem Friseurbetrieb: "Dort haben die Meister unter Umständen gar keine Zeit, sich um die Auszubildenden zu kümmern."

Mehrere Bildungsträger hatten in den Tagen vor dem Fest ihre Tore geöffnet und Schnupperkurse angeboten. Bonn habe sehr gute Bildungsbedingungen, sagte Erdmute Prokosch-Sander, die das Bühnenprogramm moderierte. Dort traten mehrere Tanzgruppen und Sänger auf, zwischen den Acts wurden immer wieder Interviews mit Lernfest-Akteuren eingeschoben. Prokosch-Sander war überzeugt: "Bildung lässt sich nicht als Produkt verkaufen oder vermarkten." Das Lernfest helfe, das Lernen menschenfreundlicher und anfassbarer zu machen.

Es lohne sich, sich weiterzubilden, sagte Martina Schönborn-Waldorf von der Regionalagentur. Sie stellte unter anderem den "Bildungsscheck NRW Fachkräfte" vor: Vom Land können Berufstätige für Weiterbildungen Fördergeld beantragen: Von 2013 bis 2015 wurde ein Sonderprogramm gestartet: Statt wie bisher maximal 500 Euro kann man jetzt bis zu 2000 Euro an Förderung erhalten.

Man habe in diesem Jahr wegen der Baustelle weniger Aussteller auf dem Münsterplatz unterbringen können als sonst, sagte Brigitte Benninghaus von der LerNet-Geschäftsstelle. Der Termin liegt immer in der ersten Septemberwoche, in diesem Jahr konnten sich wegen des Schulbeginns die Schulen nicht präsentieren. Dadurch sei auch der Themenbereich "Übergang von Schule zu Beruf" etwas zu kurz gekommen, sagte sie. Der Schwerpunkt lag mehr auf Erwachsenenbildung, das versuche man 2014 wieder etwas auszugleichen. Das Lernfest lohne sich: "Die Nachfrage zum Thema Weiterbildung ist deutlich gestiegen."

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