Erster UN-Masterstudiengang 26 Absolventen aus zwölf Ländern

Gronau · Sie sind die ersten Absolventen eines einzigartigen Pionierprojekts: Bei der Graduiertenfeier des Joint Masterstudiengangs „Geography of Environmental Risks and Human Security“ am Freitagnachmittag auf dem Bonner UN-Campus konnten sich 26 Absolventen über ihr Zeugnis zum „Master of Science (M. Sc.)“ freuen.

 Stolz auf ihre Zeugnisse: Die Absolventen des ersten UN-Masterstudiengangs mit ihren Professoren.

Stolz auf ihre Zeugnisse: Die Absolventen des ersten UN-Masterstudiengangs mit ihren Professoren.

Foto: Barbara Frommann

. Das seit 2013 existierende Masterprogramm ist eine internationale akademische Kooperation des Instituts für Umwelt und menschliche Sicherheit der United Nations University (UNU-EHS) und des Geografischen Instituts der Universität Bonn. Ein Projekt, das es so bisher noch nicht gab.

„Das Studium findet gleichzeitig an beiden Universitäten statt“, erklärte Professor Klaus Greve vom Geografischen Institut. Normalerweise verbindet ein Studiengang mit dem Zusatz „Joint“ zwei Universitäten an unterschiedlichen Orten miteinander. Das ist hier anders. „Es sind Professoren aus beiden Häusern involviert. Die Kurse finden aber weniger bei uns, sondern im Geografischen Institut in Bonn statt“, erklärte Professor Joerg Szarzynski von der UNU-EHS.

Gemeinsam mit Professor Greve initiierte Szarzynski das Programm im Jahr 2009. Bei derGraduiertenfeier wurden sie deshalb als die „Eltern des Programms“ vorgestellt. „Wir wollten nicht mehr nur ein Forschungsinstitut sein. Deshalb entwickelten wir ein einzigartiges und innovatives Masterprogramm“, erklärte Joerg Szarzynski den internationalen Absolventen und ihren Familien auf Englisch. „Nach jahrelanger Planungs- und Strukturierungsphase ist der Tag heute endlich ein Zeichen dafür, dass es funktioniert. Die Leute werden fertig“, freute sich Professor Greve.

Das englischsprachige Studium dauert zwei Jahre und beinhaltet neben drei wissenschaftlich orientierten Semestern auch ein Semester für ein berufsvorbereitendes Praktikum, das in einer UN-Einrichtung oder in anderen internationalen Organisationen absolviert werden kann. Danach schreiben die Studenten eine Masterarbeit.

Das Stichwort des Studiengangs ist Internationalität: Das Programm soll Grenzen überwinden. Viele Studenten kommen beispielsweise aus Ghana, Kamerun, den USA oder Australien. „Ungefähr zwei Drittel der Studenten sind international, ein Drittel kommt aus Deutschland“, schätzt Professorin Julia Verne, ebenfalls vom Geografischen Institut der Bonner Uni.

Mit fast 500 Bewerbungen ist das Masterprogramm sehr beliebt, doch nur wenige werden genommen. „Wir haben zurzeit 98 Studenten aus vier Jahrgängen und 24 neue Studenten bestätigt, die im Oktober anfangen werden. Wir hatten von Anfang an hohe Bewerberzahlen“, meinte Szarzynski. Eine Kooperation mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), die sechs bis acht Studenten vollfinanzierte Stipendien ermöglicht, hat die Bewerberzahl nochmals steigen lassen.

Dass aus 500 Bewerbern nur 24 genommen werden, hat aber seinen Grund: „Wir legen Wert darauf, interaktiv und in kleinen Gruppen zu unterrichten“, so Szarzynski weiter. Eine Ausweitung des Studienplatzangebots ist nicht geplant. „Wenn etwas ausgeweitet wird, dann die Themengebiete“, erklärte Greve.

Nachdem die 26 Graduierten durch Professorin Verne nacheinander ihre Zeugnisse erhielten, wurde noch ein spezieller Dank an Karen Hattenbach von der UNU-EHS gerichtet, die als Bindeglied zwischen den Institutionen und „Mutter von allen“ den Studiengang koordiniert. Anschließend wurde im Restaurant des UN-Gebäudes Langer Eugen weitergefeiert. Das typische Hüte-Werfen als Zeichen der Graduierung durfte natürlich nicht fehlen.

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