Jugendlicher aus Tannenbusch legte mehrere Brände 14-jähriger Serientäter sitzt in U-Haft

BONN · Der 14 Jahre alte Intensivtäter aus Tannenbusch, gegen den 2013 eine Ermittlungsgruppe der Kripo wegen einer Serie von Rollerdiebstählen ermittelt hatte, ist erneut strafffällig geworden.

Inzwischen sitzt er in Untersuchungshaft. Das bestätigte Monika Volkhausen, Sprecherin der Bonner Staatsanwaltschaft, am Dienstag.

Nach GA-Informationen war der Junge, der bis Januar noch strafunmündig war, und daher für eine Vielzahl von Delikten nicht belangt werden konnte, von der JVA Siegburg ins Gefängnis Wuppertal-Ronsdorf überstellt worden.

Wie weiter zu erfahren war, hatte die zuständige Richterin wegen Wiederholungsgefahr U-Haft angeordnet. Laut Oberstaatsanwältin Volkhausen muss sich der 14-Jährige nun am 22. April vor einem Jugendschöffengericht wegen neuerlicher Straftaten wie Diebstahl und Beleidigung verantworten. Diese habe er seit Januar, also nach Erreichen seines 14. Lebensjahres begangen.

Der strafrechtliche "Werdegang" des 14-Jährigen mit marokkanischen Wurzeln begann vor zwei Jahren. Aufgefallen war der damals erst Zwölfjährige einer Ermittlungsgruppe der Kripo im Zusammenhang mit Rollerdiebstählen im großen Stil, begangenen überwiegend im Bonner Norden. Mehr als 150 Diebstähle konnten die Ermittler einer professionell agierenden Gruppe aus neun Jugendlichen nachweisen, aus der der Zwölfjährige mit einem hohen Maß an kriminellen Energie herausstach, so bescheinigen Ermittler.

Dabei waren nicht nur Diebstähle von Zweirädern sein Spezialität gewesen, sondern auch der kriminelle Vertrieb und die Vernichtung der Diebesware durch Brandstiftung wie auch Brandstiftung im Allgemeinen. Zwar hatten es Polizei und Jugendamt nach der der Zerschlagung der Diebesbande im vergangenen Jahr noch versucht, mit zahlreichen erzieherischen Maßnahmen gegenzusteuern. Zuletzt mit der Unterbringung des Jungen in einer Gastfamilie in Frankreich. Doch auch dort wurde dieser nach GA-Informationen wieder straffällig, es ging wohl erneut um Brandstiftung. Daher wurde er nach Deutschland zurückgebracht, wo er nach sofort wieder auf Diebestour ging.

Besonders schwer wogen zudem die Brände in zwei Tiefgaragen in Tannenbusch um die Jahreswende. In beiden Fällen ermittelte die Kripo gegen den damals noch 13-Jährigen als Tatverdächtigen, doch in beiden Fällen konnte er wegen seiner Strafunmündigkeit nicht zur Rechenschaft gezogen werden.

Sein kriminelles Treiben setzte der Junge allerdings auch nach seinem 14. Geburtstag im Januar fort. Dass wurde ihm nun zum Verhängnis. Zu erfahren war, dass er mit einem 21 Jahre alten Mittäter, der auch schon an den Rollerdiebstählen beteiligt war, und der inzwischen in Haft sitzen soll, regelrecht "marodierend" durch das Vorgebirge gezogen sein soll. Im Fokus sollen erneut Roller und Fahrräder gestanden haben.

Nachdem es dem Vernehmen nach Hinweise gegeben hatte, dass der 14-Jährige mit einem gestohlenen Auto unterwegs war, zog die Justiz jetzt offensichtlich die Notbremse. Bleibt die Frage, was mit dem scheinbar unbelehrbaren Intensivtäter, der nach GA-Recherchen auch eine psychiatrische Untersuchung hinter sich hat, passieren soll.

Zu erfahren war, dass der Junge seit Mitte 2013 insgesamt über 90 Straftaten begangen haben soll. Laut Monika Volkhausen von der Bonner Staatsanwaltschaft kann es bei der Strafzumessung eine Rolle spielen, dass der 14-Jährige kein Ersttäter mehr ist.

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