So gesehen über das Pantheon 14 Jahre unter Tage

Meinung | Bonn · Eine Ära am Bundeskanzlerplatz geht zu Ende. GA-Mitarbeiterin freut sich schon, wenn es nun, nach dem letzten Vorhang, ein Wiedersehen in Beuel gibt. Denn die Show muss weitergehen.

Gut 80 Minuten war es ein scheinbar ganz normaler Abend im Pantheon. Die Artisten des Varietéspektakels „La Fable“ haben sich mit Grazie, Kraft und Balance jeden Szenenapplaus verdient.

Doch was zu viel ist, ist einfach zu viel. So wie Frank Sinatras sonore Schmusestimme: „And now the end is near. And so I face the final curtain.“ Während Nathalie Enterline aus New York – so smart, so sophisticated in ihrem roten Anzug mit passendem Hut – dazu jongliert. Noch zehn Minuten etwa, und die letzte Vorstellung im Keller am Bundeskanzlerplatz wird tatsächlich Geschichte sein.

14 Jahre lang – mitunter drei Mal die Woche – führte der Weg mit Block und Stift drei Treppen herunter; von der Straße zum Eingang, ins Foyer und in den Saal. Von ein paar gelegentlichen Besuche zu Studentenzeiten mal abgesehen, hat das Ganze am 16. September 2002 erst so richtig begonnen: mit einem Auftritt der Biermösl Blosn.

Seitdem waren die Tage im Januar (Pink Punk Pantheon), Ende April (Prix Pantheon) und Ende November (Weihnachten mit Fritz und Hermann) gesetzt. 14 Jahre, um Kabarettisten, Comedians, Autoren und Vokalisten kommen und gehen zu sehen ... und viele auch bleiben.

Das, was das Pantheon ausmacht – das Team, die Auswahl der Künstler, das Neuem gegenüber aufgeschlossene und den Eigenmarken treue Publikum und das typische rote Zacken-Design auf schwarzem Grund –, wird auch über Tage funktionieren.

Unabhängig vom Raum mit der für ein Kabaretttheater einmaligen Adresse. Dessen Tür hat der Chef Rainer Pause am Samstagabend zugesperrt. Sollte also im Herbst die Abrissbirne am Bonn-Center ausholen, richte ich den Blick nach Beuel, rüber auf die Sonnenseite. Bleibt zu guter Letzt noch, einen weiteren Song zu zitieren, diesmal von Freddie Mercury: „The show must go on!“

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