Bonner Basilika „Tor der Barmherzigkeit“ vor dem Münster

Bonn · Eine Installation vor dem Eingang zur Bonner Basilika nimmt das Motto des von Papst Franziskus ausgerufenen Jahres auf.

 Stadtdechant Monsignore Wilfried Schumacher und Diakon Klaus Ersfeld

Stadtdechant Monsignore Wilfried Schumacher und Diakon Klaus Ersfeld

Foto: Leif Kubik

„Für mich ist Barmherzigkeit, wenn ich einen Flüchtling zum Fußball mitnehme“, steht auf einem der kleinen Kärtchen zu lesen, auf denen Besucher des Münsters während der Fastenzeit ihre Gedanken zum Thema Barmherzigkeit notieren konnten. Eine Auswahl der so gesammelten Antworten ist seit Karfreitag auf einer torförmigen Installation vor dem Hauptportal der Basilika zu lesen. Das „Tor der Barmherzigkeit“ ist vier Meter hoch, vier Meter breit und zwei Meter tief. In insgesamt elf zufällig ausgewählten Sprachen ist die Botschaft „Barmherzigkeit verändert“ neben den 33 Gedanken von Gläubigen, sieben Bibelsprüchen und vier Zitaten von Papst Franziskus umlaufend angebracht.

An den Innenseiten des Portals erklären Papst Franziskus und der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki Barmherzigkeit in unserem Leben. Sie sei der Tragebalken, der das Leben der Kirche stütze, hatte der Pontifex in einem Dokument zur Ankündigung des Heiligen Jahres gesagt. „Barmherzigkeit verändert – davon sind wir überzeugt“, sagte Stadtdechant Wilfried Schumacher in seiner Predigt am Gründonnerstag. Deshalb habe der Papst das Heilige Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen.

„Das weiße Tor soll dazu anregen, sich mit der Barmherzigkeit Gottes zu beschäftigen“, erklärte Projektleiter Klaus Ersfeld von der katholischen Citypastoral am Bonner Münster. „Umschreiten Sie das Tor, lesen Sie die Zitate“, forderte er zum anschließenden Durchschreiten des Bogens auf. Innerhalb von nur zwei Wochen sei das gesamte Projekt umgesetzt worden, berichtete Dekanatssprecher Reinhard Sentis. Das Projekt wird vom Erzbistum gefördert und für die kurzfristige Umsetzung bedankten sich die Beteiligten noch einmal bei Benjamin Kalbfuss vom Bonner Unternehmen „Sign und Shop“. Dass die Handwerker beim Aufbau am Mittwoch kurzzeitig Eduardo Chillidas Skulptur „De Musica IV“ als Stütze für die Alurahmen des Tores und Befestigungsmöglichkeit für ihr Absperrband genutzt hatten, quittierten alle Beteiligten gestern nur mit einem Lächeln.

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