Bonner Schauspieler im ZDF "Herzensbrecher"-Pfarrer wird zum Oberarzt

Bonn · Der Bonner Film- und Theaterschauspieler Simon Böer steigt diesen Samstag in die ZDF-Serie „Dr. Klein“ ein. Es ist für ihn eine weitere Toprolle.

 : Neue Verstärkung für Dr. Valerie Klein (ChrisTine Urspruch): Dr. Benno Haas (Simon Böer), Anästhesist und ihre große, aber unglückliche Liebe aus Studienzeiten.

: Neue Verstärkung für Dr. Valerie Klein (ChrisTine Urspruch): Dr. Benno Haas (Simon Böer), Anästhesist und ihre große, aber unglückliche Liebe aus Studienzeiten.

Foto: ZDF und Markus Fenchel

Wenn sich ab diesen Samstag dieser attraktive Neuzugang im weißen Oberarztkittel in der ZDF-Kinderklinik von „Dr. Klein“ ankündigt, ist in den 13 neuen Folgen der Vorabendserie schon mal erotische Spannung programmiert. Denn dieser Dr. Benno Haas, der von dem Bonner Schauspieler Simon Böer verkörpert wird, ist nicht nur ein vielversprechender Anästhesist, sondern vor allem auch die erste große Liebe der sympathischen leitenden Oberärztin Dr. Valerie Klein. Gespielt wird sie von Christine Urspruch, bekannt auch als Pathologin im Münster-“Tatort“ der ARD.

Dr. Klein ist mit ihren 1,32 Metern Körpergröße die Einzige, die mit den sensiblen kleinen Patienten wirklich auf Augenhöhe kommunizieren kann. Und nun schneit ihr der 1,88 Meter-Kollege wieder ins wohlgeordnete (Klinik-)Leben hinein. Der ist nach der unglücklichen Trennung von Dr. Klein ein einsamer Wolf mit Bindungsangst geblieben.

Womit sich der Film- und Theaterschauspieler Simon Böer nach erfolgreichen Einsätzen besonders als Bonner evangelischer Pfarrer in der ZDF-Vorabendserie „Herzensbrecher – Vater von vier Söhnen“ wieder eine Toprolle geangelt hat. Wie fühlt es sich für ihn als zweifachen glücklichen Vater eigentlich an, in den nächsten Wochen wieder einen Herzen brechenden Single zu spielen? „Ungefähr so, als wenn man als überzeugter Menschenfreund einen Killer spielt“, antwortet der 44-Jährige schlagfertig. Im Ernst: Es sei immer wieder spannend, sich im Schaupielerberuf auf ganz ungewohntes Terrain begeben zu dürfen. „Wobei ich ja auch nicht immer Familienvater war und mich durchaus an meine Singlezeiten erinnere“, fügt Böer hinzu.

In seiner Zivildienstzeit im Heim für Körperbehinderte in Beuel jobbte sich der einstige Schüler der Tannenbuscher Waldorfschule durchs Bonner Nachtleben: Nach dem Dienst arbeitete er als Kellner im früheren Szenetreff Café Göttlich und als Türsteher im Studentenclub Carpe Noctem. Schon im Schultheater hatte Böer Blut fürs Schauspielern geleckt.

Zum entsprechenden Studium ging es nach Babelsberg. Es folgten die ersten Rollen in Berlin und Karlsruhe und 2003 mit dem Erotikthriller „Devot“ die erste Filmhauptrolle. Ist denn nun sein erotischer Dr. Haas in der neuen Serie letztlich „ein Netter“? „Nett wäre ja irgendwie auch langweilig. Aber Benno hat das Herz schon am rechten Fleck“, sagt Böer. Der Oberarzt sei ein eher melancholischer, aber trotzdem sehr humorvoller Kerl. „Ein guter, erfolgreicher Arzt, der halt nicht unbedingt vom Glück verfolgt ist, was sein Privatleben angeht.“ Im eingespielten „Dr. Klein“-Serienteam sei er ganz wunderbar aufgenommen worden, berichtet Böer.

Apropos Kinderklinik, eine solche kenne er natürlich auch selbst von innen. „Ich kann mich noch gut an mein erstes Mal in der Kinderklinik St. Augustin erinnern. Da war ich fünf Jahre alt und musste wegen Leistenbruchs operiert werden“, sagt der 44-Jährige. Mit seinen eigenen Kindern sei er natürlich auch schon in den Klinikalltag zurückgekehrt. „Aber da ging es nur um Prellungen und einen beim Fußballspiel gebrochenen Arm.“ Durch seine Arbeit als Botschafter der DKMS-Organisation gegen Blutkrebs und für den Verein Kolibri für krebskranke Kinder habe er aber auch schon kleine Patienten in Kliniken besucht, die mit ganz anderen Schicksalen zu kämpfen hätten.

Böer übersiedelte übrigens nach der Pfarrerserie wirklich von der Spree an den Rhein zurück. Habe sich denn der Wechsel von Berlin nach Bonn im Rückblick gelohnt? „Mehr als das“, antwortet Böer. „Und es fühlt sich immer noch durch und durch richtig an.“ Für ihn als gebürtigen Bonner sei das Leben in dieser schönen gemütlichen Stadt ja sozusagen ein Heimspiel. Aber auch seine Frau und die Kinder hätten sich in Bonn verliebt. „Wir schätzen die rheinische Lebensqualität sehr.“

Wenn sein Dr. Haas genug Herzklopfen in der ZDF-Kinderklinik heraufbeschworen hat, wird Böer sofort in anderen TV-Produktionen zu sehen sein. Im Frühjahr startet die dritte Staffel der Reihe „Professor T“. „Hier stoße ich als neuer, etwas dubioser Ermittler zum Team“, kündigt er an. Zeitgleich startet die zweite Staffel der Anwaltsserie „Jenny - echt gerecht“. „Und dann kommt noch einiges mehr“, verspricht Böer.

Sendetermine „Dr. Klein“: immer samstags 19.25 Uhr im ZDF

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