"Ride of Silence" des ADFC Weiße Fahrräder erinnern an Unfallopfer in Bonn

Bonn · 746 verunglückte Radfahrer, von denen fünf starben: Das ist die Bilanz für Bonn im Jahr 2016. Der ADFC erinnerte am Mittwoch mit seinem ersten „Ride of Silence“ an die Unfallopfer.

Die Fahrt führte auch nach Tannenbusch, wo am 29. September an der Kreuzung Hohe Straße und Schlesienstraße ein Pedelec-Fahrer von einem Lastwagen überrollt worden war. Dort legten die ADFC-Vorsitzende Annette Quaedvlieg und Mitglied Max Matta mit den Teilnehmern, die auf Bitte der Veranstalter weitgehend in weißer Kleidung gekommen waren, und den Angehörigen des 72-Jährigen Blumen an einem „Ghost Bike“, einem weißen Fahrrad, nieder.

„Dass diese hohe Zahl von Opfern in der Region von der Politik hingenommen wird, ohne dass ein Ruck durch Politik und Verwaltung geht, wollen wir nicht hinnehmen“, sagte Quaedvlieg. Sie forderte ein allgemeines innerstädtisches Tempo 30 und rief alle Verkehrsteilnehmer zu mehr Rücksicht und Aufmerksamkeit auf. Die Schwägerin des Verunglückten wünschte sich eine „Partnerschaft zwischen Auto- und Radfahrern“.

Das weiße Erinnerungsrad war schon am Dienstag aufgestellt worden – und das Bonner Ordnungsamt war laut Axel Mörer-Funk vom ADFC schnell zur Stelle: Auf einem Zettel mahnte es, das Rad bis Ende Mai zu entfernen. Das werde man natürlich nicht tun, so Mörer-Funk.

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