Frauen-Kongress im Bonner Hilton „Frauen fehlt der Glaube an sich selbst“

Bonn · 250 Besucherinnen suchen beim Feminess-Kongress Impulse für den Alltag. Das Programmangebot reicht von Bildungs- bis zu spirituellen Themen.

 Gespräche beim Feminess-Kongress im Hilton: Es gibt reichlich Informationen und Möglichkeiten, sich zu vernetzen.

Gespräche beim Feminess-Kongress im Hilton: Es gibt reichlich Informationen und Möglichkeiten, sich zu vernetzen.

Foto: Barbara Frommann

„Feminess“ – der Name des Kongresses verbindet die Begriffe feminin und Business. Dahinter steckt eine Idee, um Frauen in allen Lebensbereichen zu stärken. Den Bedarf gibt es offenbar. Am Samstag kamen jedenfalls rund 250 Besucherinnen zum Feminess-Kongress ins Hilton Hotel. Das Programm: Vorträge von Frauen über Themen von Marketing bis Buddhismus und in den Pausen ganz viel Netzwerken. Man duzt sich, spricht über Privates wie Geschäftliches. „Hier begegnen wir einander auf Augenhöhe“, sagte Simone Christoph von Feminess. „Früher trafen sich Frauen zur Kegeltour, heute eben bei uns.“

„Wir können die Frauen natürlich nicht in der Tiefe ausbilden, sondern Inspiration liefern“, sagte Veranstalterin Marina Friess. Seit 2013 veranstaltet Friess mit ihrem Team zweimal jährlich Kongresse an unterschiedlichen Orten Deutschlands. Damals war Friess eigentlich schon circa acht Jahre selbstständig, aber arbeitete immer noch für andere. „Mit Feminess wollte ich dann selber etwas bewegen.“ Was Frauen mehr brauchen könnten? Laut Friess fehle ihnen „der Glaube an sich selbst“. Sicher gebe es Chancenungleichheiten zwischen den Geschlechtern in Unternehmen, aber aus ihrer Sicht sei das weniger der Fall, als oft erzählt würde.

Beim Kongress bleiben die Frauen unter sich. „So können sie sich leichter öffnen“, erklärte Friess. Das Programm stellt sie selbst zusammen: „Etwas für den Kopf und etwas für die Seele.“

So ging es bei zehn unterschiedlichen Referentinnen um Selbstbewusstsein, Marketingstrategien, Detox oder Buddhismus. „Mir gefällt die Mischung aus Bildung und Spirituellem“, sagte Carola Fröhling aus Mülheim. Die 30-Jährige arbeitet aktuell als Online-Redakteurin und sucht auf dem Kongress Inspirationen. „Und vielleicht lernt man hier noch ein paar Leute kennen.“

Referentin Stephanie Robben-Beyer zeigte, wie man Erfahrungen aus Familie und Management sinnvoll verknüpfen kann. „Ich war zwölf Jahre als Führungskräfte-Coach unterwegs – also bei den Männern“, sagte Robben-Beyer, die aber eben auch Mutter, Stiefmutter, Ehefrau und Stiefoma ist. Und in Familie wie Geschäft gehe es eben oft um Motivation.

In den Pausen fanden die Besucherinnen ein breites Angebot an Ausstellern von Beratung, Weiterbildung und Finanzen bis hin zu Lifestyle, Schmuck, Beauty und Kleidung. Auch verschiedene Frauennetzwerke stellte sich vor: mompreneurs Bonn, WIN (Women in Network) oder das MUT-Unternehmerinnen-Netzwerk.

Am meisten „netzwerkten“ die Frauen aber untereinander. Auch die Referentinnen riefen immer wieder zum Austausch auf. „Unterstützt euch gegenseitig. Denkt nicht über Konkurrenz nach“, sagte Sarah Lindner in ihrem Vortrag. Das könnten Männer schon besser. „Zeigt euer persönliches Warum. Keiner hat den gleichen Weg wie ihr“, sagte Lindner, die ein Unternehmen für Videomarketing aufgebaut hat.

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