Bonner Handwerk „Bröckemännche“ von Maike Herrmann hat die Nase vorn

Bonn · Die einzigartigen Orden der Auszubildenden der Gold- und Silberschmiede-Innung Bonn/Rhein-Sieg begeistern Jury und Karnevalisten. Seit mehr als 30 Jahren werden Karnevalsorden prämiert, die die Lehrlinge hergestellt haben.

 Die Juroren Guido Odenthal (von links), Willfred Lohmüller, Martin Böhm, Reinhard Limbach, Volker Schramm und Thomas Radermacher mit den prämierten Schmuckstücken.

Die Juroren Guido Odenthal (von links), Willfred Lohmüller, Martin Böhm, Reinhard Limbach, Volker Schramm und Thomas Radermacher mit den prämierten Schmuckstücken.

Foto: Stefan Knopp

Wie sollte man entscheiden, welcher dieser beiden Orden der schönere ist? Der mit dem aufklappbaren Bonn-Wappen, unter dem ein Erdball mit Narrenkappe und Leuchtdioden zum Vorschein kommt? Oder der mit dem Beueler Brückenmännchen in einem Kreis, der unten Wasser und oben Sterne darstellt, ebenfalls beleuchtet und mit den Bonner Wappen beider Rheinseiten? Ersteren hat Nico Hornberg hergestellt, Letzteren Maike Herrmann.

Beide sind Auszubildende im zweiten Lehrjahr bei Goldschmieden, die der Gold- und Silberschmiede-Innung Bonn/Rhein-Sieg angehören. Am Ende löste sich das Problem von selbst: Die sechsköpfige Jury unter Leitung von Elke Siewert, Geschäftsführerin der Innung, bewertete beide Orden punktgleich, also gab es dieses Mal zwei erste Plätze für das zweite Lehrjahr. Die Jurymitglieder präsentierten diese und weitere Orden von Auszubildenden am Mittwoch in der Sparkassen-Filiale am Friedensplatz, wo diese Werke noch bis 30. November zu bestaunen sind. „Ich bin sehr angetan von der Qualität und Originalität der Orden“, sagte der Bonner Bürgermeister Reinhard Limbach, in diesem Jahr Juror.

Seit mehr als 30 Jahren werden Karnevalsorden prämiert, die die Lehrlinge hergestellt haben. Sie nehmen freiwillig teil, haben aber einen guten Anreiz, auch wenn sie nicht karnevalsjeck sind. Die Azubis werden von der Innung auf Studienfahrt geschickt, erklärte Brigitte Knebel-Patzelt, Obermeisterin der Gold- und Silberschmiede-Innung. Alle nehmen an dieser Fahrt teil. „Aber wer mitmacht, muss sie nicht bezahlen.“ Das übernimmt dann der Verein zur Förderung der Goldschmiedekunst. Das Thema für die Orden gaben in diesem Jahr die Innungen Sanitär-Heizung-Klima und Elektrotechnik Bonn-Rhein-Sieg vor: „Ohne Wasser, Wärme, Strom und Licht gäb's den Spaß am Karneval nicht.“ Es ist auch das Sessionsmotto der Närrischen Zunftmeister in der Kreishandwerkerschaft Bonn-Rhein-Sieg.

Ebenfalls zwei erste Plätze vergab die Jury bei den Beiträgen aus dem vierten Lehrjahr, die etwas filigraner daherkommen als die der weniger erfahrenen Azubis. Den ersten Platz aus dem ersten Lehrjahr machte Christina Derieth mit einem beweglichen Orden, der Heizung, Glühbirne und Wasserrohr zeigt. Gesamtsieger ist Maike Herrmanns „Bröckemännche“. Die Beleuchtung hat der Goldschmiede-Nachwuchs ebenfalls selbst in die Orden eingebaut.

Für jeden dieser Orden spendet die Sparkasse Köln-Bonn 1111,11 Euro an den Förderverein für Ausbildungszwecke. Beim traditionellen Sparkassenempfang nach der Proklamation des Bonner Prinzenpaares verteilt die Innung diese Unikate dann an verdiente Bonner Bürger, üblicherweise gehört natürlich auch das Bonner Prinzenpaar dazu.

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