Neue Mitte „Boulevard der Begegnung“ für Tannenbusch

TANNENBUSCH · Einen „Boulevard der Begegnung“, ein durchdachtes Beleuchtungskonzept, Bäume entlang der Hauptachsen: Tannenbusch wird bis Ende 2017 eine neue Mitte bekommen. Im Rahmen des Projekts Soziale Stadt wird die Oppelner Straße als zentraler Dreh- und Anlaufpunkt im Quartier vollkommen umgestaltet.

 Landschaftsarchitekt Burkhard Wegener erläutert die Pläne, die nach zahlreichen Gesprächen zwischen Bewohnern, Fachleuten und der Verwaltung zustande kamen.

Landschaftsarchitekt Burkhard Wegener erläutert die Pläne, die nach zahlreichen Gesprächen zwischen Bewohnern, Fachleuten und der Verwaltung zustande kamen.

Foto: Barbara Frommann

In einem städtebaulichen Planungsverfahren erarbeiteten vier Landschaftsarchitekturbüros entsprechende Konzepte. Favorisiert wurde am Ende der Entwurf des Büros „Club L94 Landschaftsarchitekten“ aus Köln. Details der Planung sind jetzt im Quartiersbüro zu sehen. „Die Vorschläge sind das Ergebnis eines sehr konstruktiven Prozesses von Bewohnern, Fachleuten und der Verwaltung. Die Bevölkerung hat sich mit vielen Vorschlägen beteiligt“, lobte Michael Isselmann, Amtsleiter im Bonner Stadtplanungsamt, bei der Präsentation der Pläne die Tannenbuscher Nachbarn.

Durchgangsstraße, Verkehrsknotenpunkt für den öffentlichen Nahverkehr, Geschäftszentrum: Die Oppelner Straße ist die Hauptverkehrsader des Stadtteils. Aus städtebaulicher und sozialer Sicht weist dieser Raum heute jedoch erhebliche Mängel auf. Zwar wird diese Achse auch in Zukunft sowohl von Fahrzeugen als auch von Fußgängern sowie Radfahrern stark frequentiert werden, doch: „Wir wollen das Zentrum für alle gleichermaßen attraktiv machen“, erklärte Burkhard Wegener von „Club L94“.

So soll die Fahrbahnbreite so weit wie möglich reduziert werden, zu beiden Seiten wird zudem ein Spalier aus Bäumen angepflanzt. Über ein „grünes Kreuz“ soll auch die Achse zu den S-Bahnhaltestellen angebunden werden. Mit dem Umbau des Tannenbuschcenters, dem Rückbau der Vorbauten und einem neuen Vordach wird sich der zentrale Platz heller, offener und übersichtlicher darstellen. „Dadurch wird der Ort zu einem Treff- und Kommunikationspunkt für die Nachbarschaft“, so Wegener. Ein neues Café im Einkaufszentrum mit Sitzgelegenheiten würde den Raum zusätzlich beleben. Zudem planen die Architekten an verschiedenen Stellen Bänke aufzustellen.

Der Kulturhof zwischen Tannenbuschcenter und dem Interkulturellen Bildungs- und Familienzentrum ist als offener Platz konzipiert. Dort wird eine Bühne stehen, die für Feste genutzt werden kann. Als Angebot an Jugendliche und junge Erwachsene entsteht südlich der Oppelner Straße der Treffpunkt „Gangstas Paradise“, wo Fußball gespielt oder Kraftsport, Fitness und Akrobatik angeboten werden können. Ergänzt wird das Areal durch einen kleinen Gartenraum, der die Anwohner aus den angrenzenden Hochhausquartieren einlädt, gemeinsam zu gärtnern oder sich zu treffen.

Für mehr Sicherheit rund um die Uhr wird zusätzlich ein neues Beleuchtungskonzept entlang der Haltestellen und des Tannenbuschcenters sorgen. „Wir haben ein ehrgeiziges Ziel und hoffen, noch im Jahr 2017 eine umgestaltete Neue Mitte präsentieren zu können“, gab Isselmann den Zeitplan vor. Die Kosten für die städtischen Maßnahmen werden auf rund zwei Millionen Euro geschätzt.

Die Pläne zur Umgestaltung sind bis Freitag, 6. Mai, im Quartiersbüro Neu-Tannenbusch, Chemnitzer Weg 3, dienstags und donnerstags von 10 bis 18 Uhr sowie freitags von 13.30 bis 17.30 Uhr einzusehen.

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