Interview zur Wissenschaftsnacht „Bonn ist einer der führenden Standorte“

Die Wissenschaftsnacht zeigt nachdrücklich, wie vielfältig die Forschungslandschaft in Bonn ist. Zu diesem zentralen Bestandteil des Selbstverständnisses der Bundesstadt beantwortet die Generalsekretärin der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Dorothee Dzwonnek, die Fragen von Thomas Kölsch.

Dorothee Dzwonnek ist seit 2007 Generalsekretärin der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG.

Dorothee Dzwonnek ist seit 2007 Generalsekretärin der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG.

Foto: DFG

Dorothee Dzwonnek: Die Region Bonn ist einer der führenden Standorte für Wissenschaft und Forschung. Mit ihrer forschungsstarken Universität und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen gehört die Stadt zu den wichtigen Wissenschaftsstandorten des Landes. Zudem verfügt Bonn mit seiner überdurchschnittlichen Präsenz an Experten aus internationalen Organisationen, Wissenschaft, Wissenschaftspolitik und -förderern über ein sichtbares Alleinstellungsmerkmal. Das wollen wir noch stärker strategisch nutzen und durch gezielte Kooperationen verbinden.

Unter anderem ist durch den Zuzug verschiedener UN-Einrichtungen das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus gerückt. Was bedeutet das für Bonn?

Dzwonnek: Die großen Themen des globalen Strukturwandels – dazu gehören etwa die Klima- und Wasserforschung, biologische Vielfalt oder auch die Ernährungssicherheit – werden in internationalen Fachkreisen inzwischen mit Bonn verbunden. Daraus ergibt sich für den Wissenschaftsstandort das Potenzial, sich zu einem Zukunftslabor zu entwickeln.

Was sehen Sie als die zentralen Herausforderungen der kommenden Jahre?

Dzwonnek: Der Erhalt der internationalen Strahlkraft als Wissenschafts-, aber auch als Konferenzstandort und als ein führender Standort für Forschung und Innovation wird eine wichtige Aufgabe sein. Gleichzeitig gilt es, den hohen Grad an regionaler und internationaler Vernetzung, beispielsweise bei den Themen Klimawandel, Biodiversität oder digitale Gesellschaft, und die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Unternehmen weiterhin zu fördern, die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung in der Gesellschaft fest zu verankern und auch die Verbindung zwischen Wissenschaft und Politik zu stärken.

Welchen Stellenwert hat in Ihren Augen eine Veranstaltung wie die Wissenschaftsnacht?

Dzwonnek: Ich halte solche Veranstaltungen für außerordentlich wichtig. Die Wissenschaft braucht Rückhalt und Akzeptanz in der Gesellschaft, denn wissenschaftliche Entwicklungen sind von großer Bedeutung für die Gesellschaft und haben einen wachsenden Einfluss auf das Leben der Menschen. Zudem wird ein großer Teil der Forschung von der Öffentlichkeit finanziert. Deshalb ist es von großer Bedeutung, die Bürger an diesen Entwicklungen teilhaben zu lassen.

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