Kommentar zum Bahnhofsvorplatz Überlange Wunschliste

Meinung | Bonn · Kritik an den neuen Plänen der Südüberbauung und an „Urban Soul“ auf dem sogenannten Nordfeld ist nichts Neues. Selbstverständlich kann man sich durchaus auch andere Lösungen vorstellen. Aber am Ende wird man es nie allen recht machen.

Märchen fingen früher gerne so an: „Zur Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat...“ Ich hätte auch gerne endlich mal eine tolle Markthalle in Bonn, und ein City-Strand wie auf dem Dach des Düsseldorfer Kaufhofs wäre echt ein „Burner“. Der Plattenladen meines Vertrauens an der Südüberbauung dürfte gerne dreimal so groß sein, eine schicke Pianobar suche ich auch schon seit Langem. Ich hätte durchaus noch mehr auf meiner Wunschliste.

Und auf meiner Streichliste stehen jede Menge Geschäfte, die ich nicht leiden kann. Daher meide ich sie. So wie ich niemals Fisch aus Hydrokulturen esse und auf Bioprodukte stehe. Es wäre natürlich sehr nett von den Investoren, wenn sie auf alle Wünsche eingehen könnten. Ich schätze mal, sie werden nicht berücksichtigt. Und ich liege sicher nicht ganz falsch, wenn die Ten Brinke Group, die wohl einige Millionen in den Kauf der vielen Einzelimmobilien der Südüberbauung gesteckt hat, kaum ein wirtschaftliches Interesse an einer Parkanlage hat.

Jetzt mal im Ernst: Bürgerbeteiligungen sind natürlich eine wichtige Sache. Ohne die rührigen Initiativen und Hinweise von Einzelnen wäre es niemals zu der jetzigen Lösung gekommen, den Platz vor dem Bahnhof um neun Meter zu vergrößern. Die Investoren des nördlichen Projektes sind auf die Wünsche der Bürger eingegangen und haben zum Beispiel die Fassadengestaltung geändert. Doch nun sollte der Rat den Projekten grünes Licht geben. Die Zeit ist reif. Wo nachgebessert werden muss, da haben die Kritiker Recht, ist die Verkehrsführung.

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