Köln-Bonner Eisenbahnen stellen vor 30 Jahren Verkehr ein Das Ende der Rheinuferbahn

BONN · Pünktlich um 21.15 Uhr endet am 25. Oktober 1985 eine traditionsreiche Zeit des Bonner Personennahverkehrs: Mit der Abfahrt eines Sonderzuges der Vorgebirgsbahn wird der Verkehr auf der Strecke Bonn-Brühl eingestellt.

 Bonner Eisenbahngeschichte: Der Silberpfeil aus dem Baujahr 1960 macht bei der Abschiedstour im Oktober 1985 zum letzten Mal Station am Rheinuferbahnhof. Das dazugehörige Gebäude wird zwei Monate später abgerissen.

Bonner Eisenbahngeschichte: Der Silberpfeil aus dem Baujahr 1960 macht bei der Abschiedstour im Oktober 1985 zum letzten Mal Station am Rheinuferbahnhof. Das dazugehörige Gebäude wird zwei Monate später abgerissen.

Foto: GA-ARCHIV/PÄTOW

Statt der Rheinuferbahn werden zwischen den beiden Strecken künftig moderne Stadtbahnwagen verkehren. Der Rheinuferbahnhof mit seinem 50 Jahre alten Gebäude hat ausgedient.

Am 26. Oktober wird der südliche Teil der Vorgebirgsstrecke der Köln-Bonner Eisenbahnen (KBE) auf Stadtbahnbetrieb umgestellt und die 15,9 Kilometer zwischen dem Bonner Hauptbahnhof und Brühl-Schwadorf der Linie 18 zugeordnet. Davon versprechen sich die Betreiber eine Verkürzung der Fahrzeit bis Schwadorf von acht Minuten.

Ziel ist es, bis zum Herbst 1986 die gesamte Strecke zwischen Endstation Wiener Platz in Köln-Mülheim auf Stadtbahnbetrieb umzustellen. Fahrzeitersparnis bis Köln: 20 Minuten. Bis es soweit ist, müssen die Fahrgäste in Schwadorf in die alten KBE-Triebwagen umsteigen.

Silberpfeil auf Abschiedstour

Im Anschluss an die Jungfernfahrt am 26. Oktober verkehren die Stadtbahnzüge von 12.30 bis 18 Uhr im Viertelstundentakt zwischen Bonn und Bornheim. Diese Sonderfahrten kosten eine Mark. Kölns Oberbürgermeister Norbert Burger erinnert bei der Einweihung im Keller des Bonner Hauptbahnhofs daran, dass bereits nach dem Neubau der Strecke im Jahre 1897 zunächst das Teilstück zwischen Bonn und Brühl in Betrieb genommen wurde, bevor ab 1898 die Bahn durchgehend zwischen Bonn und Köln fuhr. Das soll 1986 auch für die Linie 18 gelten.

Im Dezember 1985 wird der KBE-Bahnhof abgerissen. Handwerker und Abrissbagger legen Mitte des Monats das Gebäude kurz nach seinem 50. Geburtstag in Schutt und Asche. Der KBE-Bahnhof macht damit Platz für die Thomastraße, die dort später einmal verlaufen soll. Das Ende der Rheinuferbahn hat also auch städtebaulich und verkehrsplanerisch eine besondere Bedeutung.

Vermissen werden Eisenbahnfans den "Silberpfeil" der KBE aus dem Jahr 1960, der am letzten Betriebstag bunt geschmückt auf Abschiedstour ging.

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