Personalkosten in Bonn Mehr Effizienz, weniger Aufgaben

BONN · Die Stadt wird ihre Finanzprobleme nicht in den Griff bekommen, wenn sie die Zahl ihrer Mitarbeiter nicht reduziert - das war der Tenor der am Montag erschienenen Seite zu den städtischen Personalkosten in der GA-Serie "Bonner Perspektiven". Jetzt nehmen die drei aussichtsreichsten OB-Kandidaten Stellung.

Peter Ruhenstroth-Bauer (SPD): "Die vom Rat verordneten Personal-Spardeckel sind gescheitert, zu grobmotorig, zu unpräzise. Der neue Weg mit mir als OB heißt: vorhandene Mittel bedarfsgerecht ausgeben, das Personal bedarfsgerecht einsetzen und nicht mit dem Rasenmäher sparen. Das ist nur möglich im vertrauensvollen Dialog mit den Beschäftigten und den Personalräten. Sie kennen aus tagesaktueller Erfahrung die direkte Wirkung der Einsparung. Der zweite Ansatz: mit der Bürgerschaft darüber zu reden, welche Leistungen wegfallen oder reduziert werden. Unbemerkte Personaleinsparungen sind nur in Einzelfällen möglich."

Tom Schmidt (Grüne): "Die großen Ausgabenblöcke sind die Personalkosten mit mehr als 310 Millionen inklusive Rückstellungen, die Transferleistungen in Höhe von 450 Millionen Euro und die Sach- und Dienstleistungsaufwendungen der Verwaltung von 280 Millionen. Um den Haushalt zu sanieren, müssen wir mit weniger Personal auskommen, die Sach- und Dienstleistungsaufwendungen der Verwaltung begrenzen, die Transferleistungen an Dritte überprüfen. Beim Personal muss auf Grundlage einer Organisationsuntersuchung gekürzt werden, die politische Prioritäten, also Vorrang für Betreuung und Bildung, berücksichtigt. Klar ist, dass dabei auch eine Reduzierung der Aufgaben nötig ist."

Ashok-Alexander Sridharan (CDU): "Stadtverwaltung und OB sind Dienstleister für die Bonnerinnen und Bonner. Mit meiner 20-jährigen kommunalen Verwaltungserfahrung weiß ich: Wir müssen die Effizienz steigern und dadurch sparen. Dazu gehört eine objektive Aufgabenkritik und eine ständige Prüfung der Arbeitsabläufe. Die wichtigen Aufgaben müssen wir richtig machen! Dazu müssen OB, Verwaltung und Rat an einem Strang ziehen sowie in der Verwaltung ämterübergreifend in Projekten gedacht und zusammengearbeitet werden. Dann kann Personal eingespart werden, ohne die Dienstleistungen für die Menschen in Bonn mehr als nötig inhaltlich und örtlich einzuschränken."

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