Reaktion der OB-Kandidaten Bonns Stärken heller strahlen lassen

BONN · Die Stadt hat Pfunde, mit denen sie wuchern kann, um ihr Image auszubauen: die lange Geschichte als Bundeshauptstadt, das Beethoven-Erbe, die große Zahl hochkarätiger Museen und ein breites Kulturangebot. Doch Bonn macht zu wenig daraus, schrieb GA-Autor Thomas Kliemann gestern zum Auftakt unserer Serie "Bonner Perspektiven".

Die Serie behandelt kurz vor der Oberbürgermeisterwahl zehn wichtige kommunalpolitische Themen. Nach jeder Folge bittet die Redaktion die drei aussichtsreichsten OB-Kandidaten um eine kurze Stellungnahme. Hier nun die Reaktionen auf die erste Folge.

Peter Ruhenstroth-Bauer (SPD)

"Bonn hat kein Imageproblem, denn Etiketten haben wir im Überfluss. Aus denen wird zu wenig gemacht! Was fehlt, ist eine zentrale Idee, wie wir unsere Stadt präsentieren. Wir müssen ein “Dach„ formulieren, das unsere Stadt ausmacht. Genau dafür werde ich ein schlüssiges Gesamtkonzept erarbeiten. Die Umsetzung wird zentral koordiniert, so dass alle an einem Strang ziehen. Beethoven ist unser Alleinstellungsmerkmal und so der Ausgangspunkt. Nun müssen alle Bonner Kräfte gebündelt und eingebunden werden. Ganz wichtig: Bonn muss souverän und kraftvoll in Berlin und international präsentiert werden."

Tom Schmidt (Grüne)

"Bonn kann sich mit einem Branding “Beethovenstadt„ sehr gut positionieren, allerdings muss dieses Image auch erlebbar werden, dazu ist das Beethovenjahr eine Riesenchance. Das darf aber nur das Einstiegsfenster sein. Die internationale Stadt, die Etablierung als offizielle UN-Stadt mit den Schwerpunkten Umwelt- und Klimaschutz muss hinzukommen. Mit dem Konferenzzentrum haben wir da jetzt einen wichtigen Schritt gemacht. Aber Bonn kann viel mehr: Wissenschaftsstadt, digitale Stadt und gemeinsam mit dem Rhein-Sieg-Kreis positioniert als Stadt mit hoher Aufenthaltsqualität mitten in einer tollen Rheinlandschaft."

Ashok-Alexander Sridharan (CDU)

"Ehemaliges Regierungsviertel, Weg der Demokratie und Haus der Geschichte machen die Geschichte der Bundesrepublik in unserer Stadt an vielen Stellen greifbar. Neben dem Beethovenhaus sind dies die meistbesuchten Attraktionen in Bonn. Wir müssen die reiche Geschichte stärker in der Stadt erlebbar machen. Die Stadt muss die gute Zusammenarbeit mit dem Haus der Geschichte weiter ausbauen, aber sich dabei nicht nur als “ehemalige Hauptstadt„ verkaufen. Mit dieser Geschichte im Bewusstsein können wir die Zukunft gestalten. Wir brauchen ein positives Image, um Bonn international noch besser zu vermarkten."

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