Harmonie in Endenich Thorbjørn Risager liefert ein atemberaubendes Konzert ab

BONN · Über kurz oder lang stellt sich nur eine Frage: Welchen Stil beherrscht Thorbjørn Risager eigentlich nicht? Rock, Blues, Boogie, Balkan-Jazz, sogar ein paar Walzer-Takte finden sich im Repertoire des Dänen, der jetzt mit seiner Band "The Black Tornado" in der Harmonie zu Gast war und ein atemberaubendes Konzert spielte.

 Ausnahmemusiker Thorbjørn Risager.

Ausnahmemusiker Thorbjørn Risager.

Foto: Thomas Kölsch

Alles stimmte: Sound, Licht, Spielfreude. Ein knochentrockener Schlagzeuger, ein präziser Bassist, ein fetzig-knackiges Bläser-Duo, ein brillanter Tastenvirtuose - und mittendrin Risager mit seiner sonoren, leicht rauen Stimme, der sich gerne auch mal auf ein Gitarren-Duell mit Peter Skjerning einließ. High Noon auf Bluesrock-Art. Und jeder Ton ein Treffer.

Während eine derartige Konstellation bei anderen Künstlern schnell mal zur Solo-Show wird, bei der der Rest der Band nur Beiwerk ist, boten die Dänen Musik aus einem Guss. Risager fügte sich bestens in die Formation ein und trat auch mal zurück, um seine Mitmusiker ins Rampenlicht zu rücken.

So wurde die Boogie-Nummer "The straight and narrow line" zu einem Fest für Saxofonist Kasper Wagner und Keyboarder Emil Balsgaard, die sich die Bälle zuwarfen und in langen Instrumental-Partien begeistern konnten. Und Risager? Strahlte dafür kurz darauf bei der einzigen Cover-Nummer des Abends, der einst von Nat King Cole im gleichnamigen Film gesungenen Ballade "China Gate".

In der zweiten Konzerthälfte drehte der Blues-Tornado erst so richtig auf, wirbelte Steine und Erde empor, wurde härter, aber dadurch keineswegs schlechter. Die wiegenden Armbewegungen des Publikums bei "On my Way" verschwanden zugunsten von euphorischem Klatschen und enthusiastischem Call-and-Response-Gesang, was auch auf der Bühne gut ankam.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort