Rheinlandtaler des Landschaftsverband Bonner Pantheon ausgezeichnet

Bonn · Der Landschaftsverband Rheinland zeichnet das Pantheon aus. Fritz Litzmann alias Rainer Pause nimmt den Rheinlandtaler entgegen.

 Rainer Pause (links) und Professor Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland.

Rainer Pause (links) und Professor Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland.

Foto: Horst Müller

40 Jahre hat der 1976 gestiftete und von dem Kölner Künstler Wolfgang Reuter gestaltete Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland auf der "Uhr". Höchste Zeit, eine Ausnahme zu machen und ihn nach Loki Schmidt, Götz George und Hanns Dieter Hüsch mal einer echten "Unperson" zu verleihen. Denn eine solche ist das Pantheon der Satzung nach. Und wer verstünde vom Vereinswesen mehr als Fritz Litzmann, Alterspräsident des "1. FKKVB Heimatverein Rhenania n.V. 1983"?

Da wir hier aber im Rheinland sind und es sich schließlich um eine Auszeichnung für die "Verdienste um die rheinische Kultur und Lebensart" dreht, hat Professor Jürgen Wilhelm - Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland - den auf einer Vorderseite mit dem Medusenhaupt versehenen Taler zum Neujahrsempfang des Kulturförderkreises Pantheon am Sonntagvormittag mitgebracht, um ihm dem Gründer und Geschäftsführer Rainer Pause zu übergeben. Somit ist das seit 1997 weit über Bonn und die Grenzen des Rheinlands hinaus bekannt gewordene Haus mit der einmaligen Adresse am Bundeskanzlerplatz und mit mehr als 100.000 Zuschauern im Jahr 2015 das erste, dem diese Ehre zuteil wird. Man darf also sicher sein, dass Fritz Litzmann dafür ein Plätzchen finden wird, wenn Mitte dieses Jahres der Umzug nach Beuel ansteht. Jawohl, auf die schäl Sick. Und da genügt es auch nicht, wie einst Konrad Adenauer beim Überqueren der Brücke in seinem Dienstwagen die Vorhänge zuzuziehen. Nein, so unschöne Worte wie Sibirien, Walachei oder Unkultur sollen tatsächlich schon in diesem Theater gefallen sein.

Selbstredend nicht von Hermann Schwaderlappen (Norbert Alich). Der weist jede verbale Verfehlung weit von sich, um sich anlässlich der Ehrung wieder mal in sangestechnischer Topform zu präsentieren. Auch so kann ein Dankeschön an den Landschaftsverband klingen, der mit dem Rheinlandtaler angesichts der Standortdebatten 2015 nunmehr ein Zeichen für die weitere Zukunft setzen wollte: in Anerkennung der bisherigen Arbeit - von Fritz und Hermanns Bühnen-Duellen mit Kultstatus über die kabarettistische Karnevalsrevue (Session 33 läuft) bis zu den Duftmarken, die Litzmann auch Seite an Seite mit dem Kölner Historiker Martin Stankowski gesetzt hat; zu Wasser und zu Land. Um mit "Tod im Rheinland", "Der Rhein. Der Rest ist Ufer" und "Liebe Feinde - Preußen und das Rheinland" hier nur ein paar Beispiele zu nennen.

Und trotz der Wehmut, die am Sonntag sicher nicht nur den Vorsitzenden des Kulturförderkreises Heinz Günter Horn überkommen hat, weil dies der letzte Neujahrsempfang im Keller war - es bleibt allen Mitgliedern und dem Publikum der Trost von Professor Wilhelm: "Man muss auf der falschen Seite wohnen, um auf die richtige zu schauen."

Der Mann weiß wovon er spricht - der Landschaftsverband Rheinland sitzt in Köln-Deutz.

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