"moe." in der Harmonie Zauberer auf sechs Saiten

Bonn · Blues, Rock, Bluegrass, Folk, Country, Jazz - und das alles in einer Band. Seit Grateful Dead versuchen sich zahlreiche Formationen in derartiger Vielseitigkeit, doch nur wenigen gelingt es, die Stile wirklich zu verschmelzen.

 Überraschende Wechsel: Gitarrist Al Schnier.

Überraschende Wechsel: Gitarrist Al Schnier.

Foto: Thomas Kölsch

So wie das US-Quintett moe., das in der Harmonie zur Freude der Fans sofort losjammte und fast drei Stunden lang mit ausgiebigen Gitarren-Soli, mehrstimmigem Gesang und immer wieder überraschenden Rhythmus-Wechseln zu überzeugen wusste. Und auch wenn der berühmte Funke nicht immer sofort übersprang, die Begeisterung für das Können der Band eine Kopf-, aber nur gelegentlich eine Herzensangelegenheit war, zeigte moe. eindrucksvoll, warum sie in den Staaten eine große Nummer sind und unter anderem schon als Opener für die Allman Brothers und The Who auf der Bühne standen.

Spielen können die Fünf, keine Frage. Vor allem die beiden Gitarristen Chuck Garvey und Al Schnier, die das Rolling Stone Magazin vor einigen Jahren zu den 20 neuen Gitarren-Göttern gezählt hatte, warfen sich mit Verve einen Ball nach dem anderen zu, jonglierten mit Themen, Melodien, Stilen und sorgten ein ums andere Mal für Überraschungen, wenn sich etwa aus dem druckvollen Bluesrock unerwartet ein Ruhepunkt herauskristallisierte, alles auf einmal ganz anders war und der abrupte Wechsel dennoch nicht fehl am Platze wirkte.

Alles das Ergebnis zweier Saitenzauberer, die sich gerade durch ihre unterschiedliche Art hervorragend ergänzen: Schnier mit stringentem Spiel, während Garveys eher experimentell ist, mit einem ganzen Kompendium an Klangfarben, abwechslungsreich, aber manchmal etwas zu überladen.

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