Pulsar Trio in der Post Tower Lounge Wenn Käthe träumt

Exotisch wirkt die Kombination den ersten Blick schon: Klavier, Schlagzeug und Sitar stehen auf der Bühne der Post Tower Lounge und warten auf ihren Einsatz. Das Pulsar Trio, das die vierte Jazzmatinee des Beethovenfestes gestaltet, verspricht somit ein spannendes Klangerlebnis - und in gewisser Weise erfüllt es dies auch.

 Jazz mit indischen Einflüssen: Das Pulsar Trio.

Jazz mit indischen Einflüssen: Das Pulsar Trio.

Foto: Thomas Kölsch

Rhythmisch vertrackte Stücke mit angenehmen Melodien, zwar ohne innovative Strukturen, aber dafür schön anzuhören, das liefern Pianistin Beate Wein, Drummer Aaron Christ und Sitar-Spieler Matyas Wolter durchaus.

Nur der besondere Klang der indischen Langhalslaute, das klagend-schnarrende Lied der Ragas, das von den Beatles bis hin zu Pat Matheny adaptiert wurde, kommt viel zu oft zu kurz. Wenn die Sitar gespielt wird wie eine E-Gitarre, dann klingt sie auch wie eine.

Dennoch zeigt sich das Publikum begeistert, bejubelt die Siebener-Rhythmen, den energetischen, um eine Sechzehntel-Note verkürzten Hufeisen-Tango oder das charmante Titelstück der neuen CD des Trios namens "Käthes Traum", das dem "Tourbaby" gewidmet ist und bei dem ausnahmsweise einmal die Saiten der inzwischen eingewechselten Surbahar (eine Art Bass-Sitar) ein wenig klingen dürfen.

Jetzt folgt dem Pulsieren die Fusion, kommt das exotische Element zum Tragen. Schön. Davon hätte man sich gelegentlich mehr gewünscht. Ein bisschen mehr Indien und etwas weniger westlich geprägter, konzeptionell letztlich doch recht konservativer Jazz. Aber gut, vielleicht kommt das noch. Beim nächsten Bonn-Besuch. Das Pulsar Trio hat auf jeden Fall schon angekündigt, wiederkommen zu wollen.

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