Beethovenfest-Intendantin Wagner sagt Nein zum Pantheon

BONN · Eine Unterbringung des Pantheon Theaters im Forum Süd der Beethovenhalle lehnt die Intendantin der Beethovenfeste Nike Wagner kategorisch ab.

 "Ein Wegfall der Räume hätte einen erheblichen Schaden für uns zur Folge" Nike Wagner, Intendantin Beethovenfest

"Ein Wegfall der Räume hätte einen erheblichen Schaden für uns zur Folge" Nike Wagner, Intendantin Beethovenfest

Foto: dpa

Ein dauerhafter Wegfall der Räume im Südtrakt bedeute "erhebliche Einschränkungen" und hätten einen "erheblichen Schaden für das Beethovenfest Bonn" zur Folge.

Zusammen mit dem Kaufmännischen Direktor Helmut Pojunke listet Wagner in einer Stellungnahme die Veranstaltungen auf, die in den Nebenräumen stattfinden. Diese würden intensiv durch die Beethovenfeste Bonn gGmbH genutzt - "auch weniger öffentlichkeitswirksam".

Im vorigen Jahr sei das Studio, das das Pantheon als neue Spielstätte nutzen möchte, allein an 15 Tagen für Proben der gastierenden Ensembles genutzt worden. Ohne das Studio, so Wagner, wären auch Eigenproduktionen nicht mehr möglich. Für Proben, Workshops und Symposien würden die drei Seminarräume genutzt, aber auch als Ausweichquartier für Chöre und zwar als Garderobe oder als Raum zum Einsingen, weil der Hinterbühnenbereich dafür keinen Platz biete.

[kein Linktext vorhanden]Im Studio finden außerdem während des Beethovenfestes Einführungsvorträge statt, an denen bis zu 400 Zuhörer teilnehmen. Besonders wichtig seien die Räume im Südtrakt jedoch auch für die Großsponsoren des Beethovenfestes, weil diese dort ihre Empfänge veranstalten und die Nebenräume für die aufwendige Bewirtung bräuchten. Ohne diese Empfänge für bis zu 300 Personen würde das Beethovenfest für Sponsoren weniger attraktiv. Aber auch kleinere Sponsorenempfänge oder Veranstaltungen von Reiseveranstaltern für kleine Reisegruppen könnten nur in diesen Räumen stattfinden.

"Gelegentlich", so die Intendantin, werde das Studio aufgrund seiner Kapazität von fast 500 Sitzplätzen auch für "Veranstaltungen genutzt, die sonst schwierig zu platzieren sind". Wagner ist überzeugt, "dass sich die Anzahl der Veranstaltungen nach einer Verbesserung der Akustik und der ästhetischen Anmutung durch den geplanten Umbau noch steigern ließe". Wie berichtet, soll das Studio möglicherweise zu einem hochwertigen Kammermusiksaal und Probenraum fürs Beethoven-Orchester umgebaut werden. Die Kosten für die Vergrößerung des Raumvolumens durch Absenkung des Publikumsbereichs schätzen Gutachter auf 2,7 Millionen Euro.

[kein Linktext vorhanden]Wagner und Pojunke zählen noch weitere Argumente gegen einen Einzug des Pantheons auf: So müssten bei einer Doppelnutzung die beiden Bereiche akustisch voneinander entkoppelt werden - was jedoch sowieso geschehe, wenn man das Studio parallel zur Beethovenhalle nutzen will. Wagner sieht auch zusätzliche Kosten auf sich zukommen, wenn sie Ausweichmöglichkeiten nutzen müsste. Also: ein klares Nein zum Pantheon in der Beethovenhalle.

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