Jazz-Sängerin Lyambiko Viel Ausdruck in der sanften Stimme

ENDENICH · Mit ihrem aktuellen Album "Muse" präsentierte sich Lyambiko jetzt in der Endenicher Harmonie. Sämtliche Titel auf dem neuen Silberling stammen zwar von Frauen, dennoch beabsichtigt die deutsche Jazzsängerin mit tansanischen Wurzeln nicht, damit Karriere als Frauenrechtlerin zu machen.

 Zum wiederholten Mal in der Harmonie: Lyambiko.

Zum wiederholten Mal in der Harmonie: Lyambiko.

Foto: sca

Es geht vielmehr um gut gemachte Musik, nicht mehr und nicht weniger. Und das tritt auch gleich in den ersten Songs wie "Do You Remember Me" (Jill Scott/André Harris) oder "I Went to Heaven", einer Komposition der deutschen Pianistin Julia Hülsmann zutage, die Lyambiko mit sanfter und ausdruckvoller Stimme zu Beginn intoniert und damit den weiteren Konzertverlauf festlegt.

Gemeinsam mit ihrem Pianisten Marque Lowenthal, Robin Draganic am Kontrabass und Heinrich Köbberling (Schlagzeug) beschreibt das vielfach prämierte Jazzquartett einen weiten Bogen mit ganz unterschiedlichen Songs verschiedener Komponistinnen und Jazzepochen.

Ältester Titel im kurzeiligen Programm ist der Jazzklassiker "Can't We Be Friends" (Kay Swift) aus dem Jahr 1929 sein, bei dem das Quartett in Stile der 30er Jahre hervorragend swingt. Nicht viel älter ist auch der Evergreen "Beciame Mucho" 1941 komponiert von Consuelo Velasquez, der schon in vielen Musikstilen interpretiert wurde. Die Jazzcombo bringt das Liebeslied einer verhaltenen, charmant-grazilen Rumba-Version.

Lyambiko und ihre langjährigen musikalischen Begleiter beweisen sich bei ihrem wiederholtem Bonner Auftritt erneut als ein in sich absolut stimmiges Quartett, das mit anspruchsvollen, doch übersichtlichen Arrangements qualitativ hochwertigen Jazz zu präsentieren vermag.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Ein Porträt Venedigs am Piano
Iiro Rantala und Fiona Grond beim Jazzfest Ein Porträt Venedigs am Piano
Zum Thema
Aus dem Ressort