Kultur in Bonn Verstärkung durch den Kontrabass

BONN · Immer montags im General-Anzeiger: Die ganz persönlichen Tipps der Feuilleton-Redakteure für eine spannende Kulturwoche.

Ungestüm wie ein wildes Tier" charakterisierte der "Spiegel" einmal die Vortragsweise, mit der Jacques Brel seine Chansons ins Publikum schleuderte. Der in Paris geborene Schauspieler und Sänger Dominique Horwitz hat in dieser Beziehung viel von dem Meister aus Belgien gelernt. Kaum einer bringt die oft gecoverten Chansons mit so viel Leidenschaft auf die Bühne wie er. Schade, dass Horwitz sich jetzt von Brel verabschieden möchte. Schön, dass er es auch in Bonn tut. Am Dienstagabend ist der Sänger um 20 Uhr mit seiner Band in der Reihe "Quatsch keine Oper" im Bonner Opernhaus zu Gast. Man wird sich auf die großen Klassiker freuen dürfen: "La Valse à mille temps", "Ne me quitte pas", "Amsterdam", "Le Moribond" oder "Les Flamandes", aber auch auch auf Chansons, die erst kürzlich von der Brüsseler Brel-Fondation veröffentlicht wurden.

Karten in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

Wie Brel stammt der Pianist Dan Vandewalle aus Belgien. Sein Repertoire, mit dem er am selben Abend, Dienstag, 19.30 Uhr, im Augustinum gemeinsam mit der wunderbaren Cellistin Judith Ermert eine Alternative für Klassikfans anbietet, sieht freilich ein bisschen anders aus: Das Duo spielt Sonaten und Stücke von Ludwig van Beethoven, Claude Debussy, Paul Hindemith und Richard Strauss.

Karten gibt es an der Abendkasse.

Wenn die deutsche Musikertruppe Bukahara die Bühne betritt, ist gute Laune garantiert. Geige, Kontrabass, Posaune und Gitarre gehören zur Grundausstattung des Quartetts, das sich in seinen Songs von Musikstilen wie Folk, Swing und Balkan-Klängen inspirieren lässt. Am Mittwoch, 19.30 Uhr, eröffnen die temperamentvollen Musiker in Bonn das kleine Festival "Musik in den Häusern der Stadt". Der Auftrittsort ist dem Programm der Reihe gemäß unkonventionell: Man spielt im Basecamp Youth Hostel (In der Raste 1, Dottendorf).

Karten können im Internet unter www.kunstsalon.de reserviert werden.

Die Große Fuge op. 133 war Beethoven sehr ans Herz gewachsen. Eigentlich hatte er sie ja als Finalsatz für sein spätes Streichquartett op. 130 komponiert. Aber sein Verleger Mathias Artaria fand diesen Schluss denn doch etwas zu gewichtig und bat den Komponisten um eine schlichtere Alternative. Beethoven ließ sich überraschend leicht umstimmen, allerdings unter der Bedingung, dass Artaria die Große Fuge separat veröffentlichen solle. Das Leipziger Streichquartett eröffnet sein Programm am Donnerstag, 20 Uhr, im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses mit diesem Werk. Für die weiteren Stücke holt man sich Verstärkung: Alois Posch spielt sowohl in Antonin Dvoraks Quintett in G-Dur op. 77 als auch in Schubert Forellenquintett den Kontrabass. Bei Schuberts berühmtem Kammermusikwerk, das ohne zweite Geige auskommt, stößt außerdem noch der Pianist Christian Zacharias dazu.

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Der chinesische Pianist Jingge Yan ist ein großer Fan Beethovens. Die Diabelli-Variationen, deren handschriftliches Faksimile er sich eigens besorgte, studierte er so gründlich, dass er die Juroren der International Telekom Beethoven Competition des Jahres 2011 mit seiner Interpretation in Erstaunen versetzte. Der erste Preis war nach der fulminanten Darbietung des Variationenwerkes (fast) nur noch Formsache. Am Sonntag, 9. November, ist er wieder einmal in Bonn: in der Redoute Bad Godesberg, 18 Uhr. Auf dem Programm stehen drei Klaviersonaten Beethovens, die in Fis-Dur op. 78, in A-Dur op. 101 und die in B-Dur op. 106, die sogenannte Hammerklaviersonate.

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