Susanne Kessel bei den Bürgern für Beethoven Sturm und Klang

Zum Abschluss seiner Mitgliederversammlung hat sich der Verein Bürger für Beethoven an seinem Stammsitz, dem Rheinhotel Dreesen, einen ganz besonderen Klavierabend gegönnt.

"Mitbürgerin" Susanne Kessel erhielt Gelegenheit, neue Beiträge ihres mit Blick auf das Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 gestarteten Kompositionsprojekts "250 Piano Pieces for Beethoven" vorzustellen. Für dieses ehrgeizige Projekt hat Kessel Komponisten aus aller Welt eingeladen, ein kurzes Stück mit individuellem Bezug zu Beethoven beizusteuern. Und eine ganze Reihe hat auch schon geliefert.

Dem Norweger Gisle Kverndokk beispielsweise hat es die Kerker-Arie des Florestan, "Gott! Welch Dunkel hier!" besonders angetan. Wohingegen der Isländer Haukur Tómasson sich in "Beton" für Beethoven eine bestimmte Nomenklatur ausgedacht und in Töne umgesetzt hat. Oder Moritz Eggert, der seine vor Energie strotzende Hommage "Abweichung" als Nummer 25 seinem "Hämmerklavier"-Zyklus einverleibt hat.

Der Grieche Nickos Harizanos konstatiert mit seiner Widmung "To B" diskantverliebt: "The ghosts he was hunting are still here". Markus Schimpp hat sich in "Ludwig at the silent movies" der immer noch verkannten "Ironie" bei Beethoven angenommen, und Marcus Schinkel dreht in "Sturm und Klang" das c-Moll der Pathétique gespiegelt "durch den Reißwolf". Neben einigen weiteren, bereits uraufgeführten Beiträgen von David Graham, Johannes Quint und Manfred Niehaus ergänzte Kessel das Programm durch Teile entsprechender Vorlagen oder korrespondierender Werke.

In seinem Bericht forderte der Vorsitzende des Vereins, Stephan Eisel, vor 200 anwesenden Vereinsmitgliedern "mehr Schwung in der Beethovenstadt, wenn es um Beethoven geht". Eisel: "Das gilt sowohl beim Festspielhaus wie bei den Vorbereitungen für 2020. Zum 250. Geburtstag Beethovens wird die ganze Welt auf seine Geburtsstadt schauen. Das ist eine riesige Chance der nationalen und internationalen Präsentation für Bonn, aber eben leider auch eine Gelegenheit, sich vor aller Welt zu blamieren." Neu in den Vorstand gewählt wurden Annette Schwolen-Flümann und Roland Nestler.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Die Stunde der Sieger
Abschluss Deutscher Musikwettbewerb in Bonn Die Stunde der Sieger
Zum Thema
Aus dem Ressort