"Bobbys Klassik" des Beethoven Orchesters Bonn Spitzentanz im Wilden Westen

Das konzertpädagogische Programm "Bobbys Klassik" stellt das Beethoven Orchester Bonn (BOB) und sein treues Publikum immer wieder vor neue Herausforderungen.

 Cowboys und Ranchgirls hatten sichtlich ihren Spaß.

Cowboys und Ranchgirls hatten sichtlich ihren Spaß.

Foto: ERPENBECK

Im letzten Familienkonzert vor der Sommerpause sind unter dem Motto "Willkommen im Wilden Westen" die jazzigen Rhythmen und Folklorelieder des nordamerikanischen Kontinents an der Reihe: Aaron Coplands klangfarbenfrohe Ballett-Suite "Rodeo" steht im Mittelpunkt des Programms in der Beethovenhalle.

Mit dem amerikanischen, derzeit an der Kölner Musikhochschule lehrenden Dirigenten Kenneth Duryea am Pult tanzt das BOB beschwingt durch die schnellen rhythmischen Wechsel und überraschenden harmonischen Wendungen.

Moderatorin und Sopranistin Isabelle Razawi, ausstaffiert mit Stetson, Karohemd und Pistolengürtel, erzählt aus ihrer Vergangenheit als einsames und unglücklich verliebtes Cowgirl Sally und von ihrer Bekanntschaft mit dem Komponisten, der ihre Geschichte und ihre Lieder in seinem "Rodeo" verarbeitet.

Auf diese Weise bekommt das von Christine Lauter konzipierte Konzert den Handlungsrahmen und ein kleines bisschen musikhistorischen Hintergrund relativ elegant unter einen Cowboyhut. Razawi ist nicht nur eine charmante Erzählerin, sondern singt und tanzt auch gut: Den Folk Song "If he'd be a Buckaroo" trällert sie mit augenzwinkernd schwärmerischer Verliebtheit, bevor ihr schauspielerisches Talent die komische Verzweiflung der Annie aus Irving Berlins Erfolgsmusical "Annie, get your gun" ebenso mühelos meistert.

Der Song "Denn am Schießeisen beißt keiner an" passt inhaltlich und musikalisch zu Coplands Ballett, leidet nur ein wenig unter der deutschen Übersetzung. Das Problem hat Maren Donner nicht, die mit Scott Joplins "Elite Syncopations" eine pianistische Ragtime-Einlage beisteuert.

Die Stars waren jedoch einmal mehr die Eleven des Ballettzentrums von Vadim Bondar, die als Cowboys und Ranchgirls eine schwungvolle Choreographie auf die Bühne brachten. Anna Linh Hoang als Sally, Kevin Schröter als Bill, Eric Trushin in der Rolle des Jack und Rosie Celine Maar überzeugten als Solisten mit Technik und Ausdruck. Großer Applaus.

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