Kammerchor Bonn in der Schlosskirche Schütz trifft Brahms
Die Semesterferien gehen zur Neige, und damit präsentiert der Kammerchor an der Universität Bonn das Ergebnis seiner Probenarbeit während der Semesterferien. Der Chor gründete sich 2011, um in kleiner Besetzung auch während der Ferien Werke einzustudieren.
"Schütz meets Brahms" hieß das Programm des Chores unter der Leitung von Christoph Splittstößer. Auf den ersten Blick scheinen die beiden Komponisten, zwischen denen 150 Jahre liegen, nicht viel gemein zu haben - abgesehen von der Tatsache, dass sie beide wunderschöne Werke für Chor a cappella komponierten. Tatsächlich hat Johannes Brahms jedoch ganz entscheidend zur Wiederentdeckung der Schütz'schen Werke im 19. Jahrhundert beigetragen.
Mit drei Motteten aus der "Geistlichen Chormusik" begann der Abend. Bis auf kleinere Unsicherheiten in den Männerstimmen setzte der Chor den Kontrapunkt gekonnt um. Die starken Frauenstimmen fielen besonders in "Die Himmel erzählen die Ehre Gottes" auf. Ein Novum bildete das rein instrumentale Intermezzo, das ein Streichquintett des Collegium musicum bestritt.
Recht homogen erklang Vivaldis Concerto alla rustica, gefolgt von Mozarts "Nachtmusik". Hier überzeugte vor allem Primaria Caroline Wiese, die in allen Sätzen die Führung hatte. Mit Gustav Holsts launiger "St Paul's Suite" leiteten sie, Emil Wiedemann (Violine), Mona Patzelt (Viola), Raimund Mallmann (Violoncello) und Thomas Frank (Kontrabass) ins späte 19. Jahrhundert über. Mit den "Fünf Gesängen" op. 104 setzte der Kammerchor sein Programm fort. Hier stachen besonders das Lied "Letztes Glück" sowie "Im Herbst" hervor.